Hamburg. Der ehemalige Nationaltorwart wurde in Hamburg als bester Experte ausgezeichnet, TV-Legende Dieter Adler für sein Lebenswerk.

Wie schön es doch ist, einmal alle zwei Jahre den Spieß umdrehen und diejenigen bewerten zu können, die ansonsten Wettkampftag ein, Wettkampftag aus ihre Weisheiten verbreiten! Am Montagabend wurde im Festsaal des Hotels Grand Elysée der Deutsche Sportjournalistenpreis 2015 verliehen. Wählen durften Athleten mit Bundes- oder Landeskaderstatus, die Teamsportler der Bundesligisten im Basketball, Eishockey, Handball, Hockey, Volleyball und Fußball und ambitionierte Einzelsportler aus Boxen, Tennis und Golf. Und die Wahlen, die sie in zehn Kategorien trafen, wiesen die Teilnehmer als echte Medienexperten aus.

Moderatorin Annika Zimmermann (ZDF), ausgezeichnete Newcomerin
Moderatorin Annika Zimmermann (ZDF), ausgezeichnete Newcomerin © DAVIDS/Sven Darmer | DAVIDS/Sven Darmer

Die größte Freude über seinen Preis als bester Experte strahlte Oliver Kahn aus, der sich dafür feierte, „endlich einmal vor Mehmet Scholl zu stehen“. Der bewegendste Moment der gut 90-minütigen Gala, durch die die Moderatoren Britta Hofmann (Sky) und Matthias Killing (Sat.1) führten, war die Verleihung des Preises für das Lebenswerk. Dieser ging an Dieter Adler. Der 79-Jährige, der für die ARD von 1971 bis 2002 von allen großen Leichtathletik-Veranstaltungen berichtete und sechs Olympische Spiele begleitete, wurde von seinem langjährigen Kollegen Gerd Rubenbauer mit einer sehr persönlichen Ansprache geadelt. „Ehrenpreis, das klingt immer so nach Abschied“, sagte Adler in seiner Dankesrede, „aber glauben Sie mir, physisch habe ich das noch lange nicht vor.“

Dieter Adler nahm den Preis mit seiner Frau entgegen
Dieter Adler nahm den Preis mit seiner Frau entgegen © WITTERS | ValeriaWitters

Ein Preis für den besten Laudatoren wurde zwar nicht vergeben, verdient gehabt hätte ihn aber auch Trainer Christoph Daum, der mit der „Süddeutschen Zeitung“ ausgerechnet das Blatt für den besten Sportteil einer Tageszeitung auszeichnete, das ihn in der Kokainaffäre mit am härtesten kritisiert hatte. Für die Kategorie „Beste Tageszeitung“ war auch das Abendblatt nominiert. Weitere Ehrenredner waren unter anderen die Hamburger Hockey-Nationalspielerin Janne Müller-Wieland und Parakanutin Edina Müller.

Preisträger Matthias Opdenhoevel kam ohne Mehmet Scholl
Preisträger Matthias Opdenhoevel kam ohne Mehmet Scholl © DAVIDS/Sven Darmer | DAVIDS/Sven Darmer

Natürlich durfte auch das wichtigste Sportthema der Stadt nicht ausgelassen werden. In einer Talkrunde konnten Tennisidol Michael Stich und Ole Schröder, der Staatssekretär im Innenministerium, unter den rund 400 geladenen Gästen Feuer und Flamme für Hamburgs Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 entfachen. Sportsenator Michael Neumann gefiel das sichtlich.

Die Trophäe des Abends aus der Nähe: