„Endlich“, war der erste Gedanke. „Wie haben sie ihn drangekriegt?“, der zweite. Und: „Mal sehen, wie er da wieder rauskommt“, war der dritte.

Denn rausgekommen ist er bisher immer irgendwie, dieser Meister der Intrige und der Vorteilsnahme. Dieser raffinierte Strippenzieher, der Freund des Fußballs, eines Kicker-Kaisers, zahlreicher Polit-Potentaten, Wirtschaftsmoguln, Scheichs, Geschäftsmännern, der Ehrenwerten Gesellschaft. Joseph S. Blatter kennt sie alle, er tat ihnen stets Gutes, ein Philantrop – so hat er sich selbst gerne inszeniert.

Vielleicht hat er sogar daran geglaubt. Denn irgendwann verschwimmen, umgeben von Hofschranzen, Glauben und Wirklichkeit. Irgendwann setzt der Realitätsverlust ein. Das muss man wohl mindestens feststellen, sonst hätte Blatter längst schon sein Amt als Fifa-Präsident niedergelegt. Hätte sich mit einem letzten Fünkchen Anstand nach vierzigjähriger Funktionärstätigkeit vom Fußball verabschiedet, als die ersten Vorwürfe im Frühjahr öffentlich wurden. Und hätte dem Sport, den er angeblich so liebt, damit einen letzten Dienst erwiesen.

Aber das hat er nicht. Er hat sogar seine Amtszeit noch bis Februar gestreckt und gnadenlos mit den Fingern auf langjährige Freunde wie Jérôme Valcke gezeigt, als es eng wurde. Gnadenlos selbstbezogen. Ich, ich, ich.

Jetzt aber hat ihn die Schweizer Justiz doch am Wickel. Einen Fehler zuviel machen am Ende alle. Mal sehen, wie er da nun wieder rauskommt.

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