Berlin. Die deutschen Basketballer kämpfen gegen Spanien um den Turnier-Verbleib. NBA-Profi Schröder entschuldigt sich bei seinem Coach.

NBA-Profi Dennis Schröder hat sich bei Bundestrainer Chris Fleming für seine Kritik nach dem Italien-Spiel entschuldigt. „Ich möchte mich bei Coach Chris Fleming entschuldigen. Ich habe nicht gemeint, was ich gesagt habe. Ich respektiere ihn und die Entscheidungen, die er trifft“, schrieb Schröder am Donnerstag bei Facebook. „Ich bin sein Point Guard und wir stehen zusammen... Weil wir ein Team sind.“

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Schröder hatte Fleming am Mittwoch nach der bitteren Niederlage gegen Italien dafür kritisiert, dass der Nationalcoach in der Schlussphase bei einer Drei-Punkte-Führung entschieden hatte, die Italiener zu foulen, anstatt auf die eigene Verteidigung zu vertrauen. „Wir hätten nicht foulen sollen. Doch der Trainer wollte es so, also haben wir es gemacht. Das finde ich nicht so smart“, hatte der 21-Jährige gesagt und damit für viel Unruhe im deutschen Team gesorgt.

Fleming hatte die Aussagen seines Aufbauspielers kühl gekontert. „Das ist Neuland für ihn. Die Spiele in Atlanta entscheidet er nicht, da ist er kein Starter. Und davor hat er in Braunschweig gespielt“, hatte der Nationalcoach gesagt.

„Win or go home“

Für die deutschen Basketballer geht es bei der EM am Donnerstag (17.45 Uhr/ARD) im Gruppen-Finale gegen Spanien um alles. Nur bei einem Sieg erreichen Dirk Nowitzki & Co. das Achtelfinale in Lille und wahren die Chance auf die sportliche Olympia-Qualifikation.

Bei einer Niederlage ist das Vorrunden-Aus hingegen besiegelt, es könnte Nowitzkis letztes Länderspiel sein. „Es wird wahrscheinlich nicht hübsch werden, sondern über den Kampf gehen“, prophezeite der 37-Jährige. „Wenn du Sportler bist und den Wettbewerb liebst, dann willst du so eine Situation: Win or go home.“

Spanier bereits entthront

Die spanische Dominanz im europäischen Basketball scheint sich langsam dem Ende entgegen zu neigen. Bei der EM 2013 wurden die Iberer nach zwei Titeln in Serie bereits von Frankreich entthront. Mit zwei Niederlagen gegen Serbien und Italien enttäuschte das Team von Trainer Sergio Scariolo in Berlin bislang. Aus der Goldenen Generation fehlen José Calderon und Juan Carlos Navarro, zudem werden Marc Gasol, Serge Ibaka sowie Ricky Rubio schmerzlich vermisst.

Pau Gasol ist auch im Alter von 35 Jahren noch der absolute Fixstern im spanischen Spiel. Der Center der Chicago Bulls dominiert den Angriff und in der Defensive. Mit 23 Punkten pro Partie ist der Routinier bislang bester Werfer des gesamten Turniers und schaffte auch die meisten Blocks (2,3 pro Spiel) bei dieser EM.

Wie gegen Italien ist auch die deutsche Länderspiel-Bilanz in Duellen mit Spanien wenig ermutigend. Von 30 Partien gewannen Auswahlen des Deutschen Basketball Bundes lediglich fünf. In den vergangenen sieben Spielen gab es teils heftige Klatschen. Aber mit Nowitzki feierte das deutsche Team auch schon große Erfolge. So wurde auf dem Weg zu den letzten beiden Medaillen bei der EM 2005 (Silber) und WM 2002 (Bronze) jeweils Spanien geschlagen.

Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann zur Partie: „Selbst sie können das Fehlen von vier absoluten Spitzenleuten nicht komplett kompensieren. Die, die danach kommen, sind zwar auch noch richtig gut, aber sie sind nicht ganz so stark. Gerade auf den großen Positionen fehlen Marc Gasol und Serge Ibaka sehr. Sie haben noch Spieler wie Llull und einige, die man in Deutschland nicht so kennt. Wenn man sie als deutsche Nationalmannschaft bei einem großen Turnier bezwingen kann, wie wir es zuletzt 2005 geschafft haben, dann jetzt. Sie sind immer noch stark, aber wenn, dann gerade zu Hause in diesem Sommer für uns schlagbar.“