Feuerzeug-Wurf führt zu Abbruch von Pokalspiel.

Die Geschichte des DFB-Pokals ist voll von Dramen. Mit Niederlagen von krassen Außenseitern in letzter Minute, mit unberechtigten Platzverweisen, mit Elfmetern, die am Pfosten statt im Tornetz enden. Das Spiel des VfL Osnabrück gegen RB Leipzig hat indes eine ganz andere Dimension. Fassungslos standen die Spieler des Drittligisten am Ende in den Katakomben ihres Stadions, beraubt um eine historische Chance. Bis zur 70. Minute führten sie mit 1:0 gegen das Zweitliga-Spitzenteam, ehe der Wurf eines Feuerzeugs gegen den Schiedsrichter wohl alle Träume vom Weiterkommen zerstörte.

Noch ist das Urteil nicht gesprochen. Aber fast alles spricht dafür, dass die Partie am grünen Tisch für Leipzig entschieden wird. Für Osnabrück ist dies unfassbar bitter. Statt möglicher hoher sechsstelliger Einnahmen aus einer nächsten Runde droht dem finanziell schwer angeschlagenen Verein nun eine hohe Geldstrafe, eventuell sogar ein Zuschauer-Teilausschluss.

Umso bemerkenswerter war der Auftritt des Osnabrücker Präsidenten Hermann Queckenstedt, der trotz seiner riesigen Enttäuschung die Fans im Stadion unmittelbar nach dem Spielabbruch zur Besonnenheit aufrief. Auch die Reaktion von RB Leipzig, ein Wiederholungsspiel anzubieten, verdient großen Respekt. Beide Clubs taten alles für eine Deeskalation. Zu hoffen bleibt nun, dass der Täter schnell ermittelt wird – am besten durch Hinweise aus der Fanszene. Der VfL Osnabrück sollte ihn dann für alle finanziellen Schäden konsequent in Regress nehmen. Es wäre auch ein Signal der Abschreckung.