Bemerkenswertes Video von Leichtathletik-Stars gegen Doping.

An diesem Dienstag will Robert Harting verkünden, ob er die Gelegenheit wahrnimmt, Ende des Monats bei der Leichtathletik-WM in Peking zum vierten Mal hintereinander Weltmeister im Diskuswurf zu werden. Aber ganz gleich, ob er von seinem Startrecht als Titelverteidiger Gebrauch macht oder mit Rücksicht auf seine Knieverletzung und die Spiele in Rio 2016 verzichtet: Seinen großen Auftritt hat „DerHarting“, wie sich der Berliner Olympiasieger in der digitalen Welt nennt, bereits am Montag gehabt.

In einer Videobotschaft fordern er und weitere deutsche Spitzenathleten den Weltverband IAAF auf, gegen Doping aktiv zu werden. „Wir können euch nicht mehr trauen“, sagt Harting da. 800-Meter-Läufer Robin Schembera hält ein Schild hoch mit der Aufschrift: „Ich möchte gegen saubere Athleten laufen – nicht gegen Monster.“ Und Hammerwerferin Kathrin Klaas hält der IAAF vor: „Euch ist Geld wichtiger als die Athleten.“

Das Video ist ein starkes Stück. Nicht wegen der darin formulierten Anschuldigungen. Die dürfen spätestens nach den neuen ARD-Enthüllungen über Doping in der Leichtathletik als berechtigt gelten. Bemerkenswert ist vielmehr, dass diese Athleten den Mut haben, ihr starkes Rückgrat auch außerhalb des Stadions für ihre Sache einzusetzen. Darauf kann der Sport in diesem Land mindestens so stolz sein wie auf jede Medaille, die in Peking gewonnen wird.

Die IAAF hat die Aufsässigen in einer ersten Reaktion in seine Verbandszentrale nach Monaco eingeladen. Das ist immerhin ein Anfang.