Nach der Auslosung fielen die Reaktionen der unterklassigen Vereine unterschiedlich aus - so auch beim HSV Barmbek-Uhlenhorst.

Als am Mittwochabend die 1. Runde des DFB-Pokals ausgelost wurde, hofften die Oberliga-Vereine auf Begegnungen mit Bundesligisten. Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 - möglichst die ganz großen Clubs sollten es sein.

Nach der Auslosung fielen die Reaktionen der unterklassigen Vereine erwartungsgemäß unterschiedlich aus. Sandhausen ist eben doch nicht der FC Bayern und „kein Wunschlos“, wie ARD-Moderator Arnd Zeigler schon während der Live-Übertragung feststellte, nachdem der Zweitligist dem Bahlinger SC zugelost wurde.

Die Mitglieder des SSV Reutlingen freuen sich hingegen auf ein tolles Fußballfest beim Erstrunden-Duell gegen den Karlsruher SC. Zunächst war die Freude über den Zweitligisten jedoch recht verhalten. „Wegen der Fan-Problematik wird es ein kniffliges Spiel“, sagte SSV-Boss Michael Schuster dem Reutlinger General-Anzeiger. In jüngerer Vergangenheit gab es bei den Begegnungen der zwei Vereine teilweise heftige Auseinandersetzungen der Fans. Ex-SSV-Profi und Aufsichtsrat Hans Rahn hatte sich den HSV als Gegner gewünscht.

Fünftligist Erndtebrück muss sich noch qualifizieren

Das begehrteste Los zog Oberligist FC Nöttingen, der den FC Bayern München vor ausverkauftem Haus empfangen wird. „Unglaublich. Das ist der Lohn für lange Arbeit“, sagte Sportvorstand Dirk Steidl.

Jubel über einen attraktiven Gegner in der ersten Pokalrunde, die vom 7. bis 10. August ausgetragen wird, gab es auch beim Bremer SV, der Eintracht Frankfurt empfängt. „Das ist einfach nur toll. Wir freuen uns riesig, dass wir einen Erstligisten gezogen haben. Zweitligist Eintracht Braunschweig war im letzten Jahr schon klasse, aber jetzt ist das noch eine Steigerung“, sagte BSV-Trainer Klaus Gelsdorf bei Radio Bremen.

Fünftligist TuS Erndtebrück muss sich erst noch für die erste Pokalrunde, in der das Duell mit Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 ausgelost wurde, qualifizieren. Die Mannschaft von Trainer Florian Schnorrenberg muss sich am kommenden Sonntag noch den Meistertitel der Oberliga Westfalen sichern. Allerdings sollte das nur noch Formsache sein, denn der Tabellenzweite Ahlen müsste einen 18-Tore-Rückstand aufholen, während der TuS gleichzeitig sein Spiel gegen den FC Gütersloh verlieren müsste. „Es träumt natürlich jeder von Bayern oder Dortmund, aber wir haben einen Erstligisten gezogen. Darmstadt ist nicht schlecht. Wir sind dankbar,“ sagte Schnorrenberg der WAZ. Darmstadt-Trainer Dirk Schuster gab indes zu, dass ihm der Gegner „im Moment natürlich nicht viel“ sage. Mit dem Anpfiff wolle man aber bestens vorbereitet sein.

Freude am Millerntor, Respekt beim HSV

Auch in Hamburg wurde die Auslosung mit großem Interesse verfolgt. Für Oberligist HSV Barmbek-Uhlenhorst zog Losfee Andrea Petkovic den SC Freiburg. Im Clubheim fielen die Reaktionen verhalten aus. „Ein sympathischer Verein mit einem tollen Trainer, aber es wären schönere Lose drin gewesen“, sagte der Vorstandsmitglied Volker Brumm. Mannschaftskapitän Dennis Bohnhorst fand es „schön, sich mit einem Profiverein zu messen, aber schade, dass Freiburg aufgrund der Entfernung nicht viele Fans mitbringen wird“. In der Saison 2012/2013 mussten die Freiburger in der ersten Pokalrunde schon einmal nach Hamburg. Damals trat der Bundesliga-Absteiger gegen den SC Viktoria an und siegte knapp mit 2:1.

Am Millerntor freut sich der FC St. Pauli über ein Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. „Gladbach ist natürlich ein Knaller. Wir haben nichts zu verlieren und wollen einen guten Fight abliefern! Im Pokal ist bekanntlich alles möglich“, sagte Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann. Auch Kapitän Sören Gonther zeigte Kampfgeist: „Erst einmal freue ich mich, dass wir ein Heimspiel haben. Zudem kommt auch noch der letztjährige Tabellendritte der 1. Bundesliga ans Millerntor. Ein Champions-League-Teilnehmer ist natürlich ein Hammer-Los für uns. Wir werden uns gut vorbereiten und versuchen, mit unseren Fans im Rücken für eine Überraschung zu sorgen.“

Lokalrivalen HSV bekommt es hingegen mit Regionalligist Carl Zeiss Jena zu tun. „Jena ist ein Traditionsverein mit einem fußballverrücktem Umfeld, das alles für eine Überraschung tun wird. Wir werden sie sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen“, ließ sich Sportchef Peter Knäbel auf hsv.de zitieren.