Berlin. Es war der würdige Höhepunkt einer packendenden Halbfinalserie. Bayerns Nihad Djedovic war überragend.

Titelverteidiger FC Bayern hat in einem packenden Basketball-Krimi den Angriff von ALBA Berlin abgewehrt und das Playoff-Endspiel gegen die Brose Baskets aus Bamberg erreicht. Die Münchner gewannen am Donnerstag das entscheidende fünfte Halbfinalspiel beim Hauptstadtclub mit 101:96 (88:88, 41:44) nach Verlängerung und entschieden die Serie mit 3:2-Siegen für sich.

Matchwinner war der überragende Nihad Djedovic mit 30 Punkten. Für ALBA konnte vor den Augen von NBA-Profi Dennis Schröder auch ein starker Jamel McLean mit 29 Zählern das Aus nicht verhindern. Bei den Gästen wurde Coach Svetislav Pesic im dritten Viertel nach zwei Technischen Fouls aus dem Innenbereich verbannt. Das erste Finale steht für München am Sonntag in Bamberg an.

Wie bei den bisherigen beiden Heimsiegen dieser Serie agierte Berlin zunächst defensiv aggressiver, dominierte beim Rebound und setzte die Bayern mit Fast-Breaks unter Druck. Beim 7:12 aus Münchner Sicht reagierte Bayerns Coach Pesic mit der ersten Auszeit und brachte mit der Einwechslung von Nationalspieler Heiko Schaffartzik Struktur ins Angriffsspiel.

Obwohl vor allem McLean unter dem Korb gegen den häufig defensiv phlegmatischen John Bryant dominierte, konnte sich ALBA zunächst nicht absetzen. Während die Berliner bis zur Halbzeitpause nur einen einzigen Dreipunktewurf traf, versenkte der überragende Djedovic in der ersten Hälfte vier von insgesamt acht erfolgreichen Bayern-Versuchen aus der Distanz. „Es ist schwierig zu begreifen, dass wir nur drei Punkte hintenliegen“, kritisierte Münchens Geschäftsführer Marko Pesic bei „beko-bbl.tv“. „ALBA holt die Offensivrebounds.“

Nach der Pause brachte Djedovic die Bayern an der Freiwurflinie beim 49:48 das erste Mal seit der Anfangsphase in Führung, doch ALBA blieb dran. Als Pesic sich zum wiederholten Male lautstark über eine Entscheidung der Schiedsrichter beschwerte, kassierte der Coach ein Technisches Foul. Für den anschließenden hämischen Applaus setzte es das zweite und damit den Ausschluss - sein Assistent Emir Mutapcic konnte den aufgebrachten Trainer-Routinier nur mit Mühe zurückhalten und aus dem Innenraum führen.

Doch ALBA tat die Aufregung vorerst nicht gut, mit einem 10:2-Lauf zogen die Münchner davon. Angepeitscht von den frenetischen Fans kam Berlin jedoch wieder heran, es entwickelte sich der Höhepunkt einer packenden Serie. Zum Ende der regulären Spielzeit fiel der Wurf von McLean nur auf den Korbrand, in der Verlängerung verpasste Alex Renfroe den Ausgleich. Damit verlor ALBA auch die dritte Playoffserie gegen die Bayern.