Hamburg/Boston. Hamburgs Mitkonkurrent um die Sommerspiele 2024 reagiert auf mangelnde Unterstützung aus der Bevölkerung. Nur 40 Prozent pro Olympia.

Bei Hamburgs Olympia-Kontrahent Boston bahnt sich tatsächlich ein Wechsel an der Spitze des Bewerbungs-Komitees an. Wie mehrere lokale Medien am Dienstag (Ortszeit) übereinstimmend berichteten, soll Bauunternehmer John Fish als Chef von Boston 2024 in die zweite Reihe rücken und durch Steve Pagliuca ersetzt werden. Der 60-Jährige ist Finanzinvestor und Mitbesitzer von NBA-Rekordmeister Boston Celtics. Unterstützung soll Pagliuca von Larry Lucchino bekommen, dem Präsidenten der Boston Red Sox aus der Major League Baseball.

Bauunternehmer John Fish muss von der Spitze des Bostoner Bewerbungskomitees weichen
Bauunternehmer John Fish muss von der Spitze des Bostoner Bewerbungskomitees weichen © Witters

Offensichtlich soll der Bewerbung mit dem Wechsel neuer Schwung gegeben werden. Umfragewerte im April hatten ergeben, dass nur 40 Prozent der Bevölkerung Olympische Spiele befürworten. Gründe für die Skepsis sind vor allem fehlende Transparenz sowie die Angst, dass Steuerzahler für einen möglichen Kostenüberschuss aufkommen müssen.

Boston sucht einen "attraktiven Anführer"

Richard Pound, der ehemalige Vorsitzende der Welt-Anti-Doping-Agentur und frühere Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees, hat betont, dass Boston einen „attraktiven Anführer“ brauche.

Pound verwies auf den einstigen republikanischen Präsidentschafts-Kandidaten Mitt Romney, der Geschäftsführer des Organisations-Komitees der Winterspiele 2002 in Salt Lake City war. (dpa)