„Ich spreche eben aus, was in meinem Kopf vorgeht“, sagt Dortmunds Abwehrchef Hummels und befeuert die Wechselgerüchte um seine Person.
Mats Hummels hat in den vergangenen Tagen viel gesagt zu seiner Zukunft - aber am Ende doch nichts Konkretes. Kein Wunder also, dass die wenigen Sätze des Weltmeisters in diversen Interviews die Türen zu Interpretationen, Gerüchten und Spekulationen öffnen, zumal hinter den Perspektiven bei Borussia Dortmund große Fragezeichen stehen.
„Man kennt es ja von mir: Ich spreche aus, was in meinem Kopf vorgeht. Das bedeutet nicht, dass ich weg bin. Ich überlege, und das ist auch nichts, was intern nicht längst allen Verantwortlichen bekannt ist“, sagte Hummels nach dem 0:1 gegen den FC Bayern München am Sonnabend. „Es gibt noch keine Tendenz, es sind Gedankenspiele. Das wird sich in den nächsten Wochen ergeben.“
Der 26-Jährige mit Vertrag bei der Borussia bis 2017 will es so halten wie Ende 2007: „Da habe ich mich aus dem Bauch zwischen Dortmund und Hoffenheim für Dortmund entschieden. Das mache ich jetzt auch.“
Hummels ist ManUnited 45 Millionen Euro wert
Damals wurde Hummels von Bayern München zunächst an Dortmund ausgeliehen, zwei Jahre später verpflichtete ihn die Borussia für 4,2 Millionen Euro Ablöse. Derzeit wird sein Marktwert mit 35 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) beziffert. Angeblich will Manchester United für den Innenverteidiger sogar bis zu 45 Millionen Euro überweisen. In englischen Medien vergeht kaum ein Tag, ohne dass der Name Mats Hummels in Verbindung mit Englands Rekordmeister gebracht wird.
Schon vor ManUnited hatte angeblich auch der FC Barcelona Interesse an dem 1,92 Meter langen Abwehrrecken gezeigt. International erfuhr Hummels mit dem WM-Triumph von Rio de Janeiro eine immense Aufwertung. Als einziger Abwehrspieler wurde er vom der Fifa sogar für den „Goldenen Ball“ nominiert.
Neuer: Hummels war der Kopf des Weltmeister-Teams
In der DFB-Auswahl wuchs er in Brasilien nicht nur wegen seiner zwei Turniertreffer zur Führungsfigur und wurde sogar als Nachfolger für den zurückgetretenen Kapitän Philipp Lahm hoch gehandelt. „Er war der Kopf der Mannschaft“, befand sogar Torhüter Manuel Neuer vom Erzrivalen Bayern München.
Kein Wunder also, dass europäische Spitzenklubs immer wieder anklopfen. Doch Hummels blieb bislang gelassen. „Ich habe hier eine Konstellation, die ich vermutlich nirgendwo anders mehr vorfinden werde. Ich will das alles gerne noch eine Zeit lang mitnehmen“, sagte er vor drei Jahren und verlängerte seinen Vertrag einst vorzeitig bis 2017.
Nur ein Signal oder Vorbereitung für BVB-Abschied?
Doch seit 2013 stagniert die Entwicklung der Borussia. In der laufenden Saison wurde die Qualifikation für die Champions League frühzeitig verspielt, dümpelte der Vizemeister sogar nach 19. Spieltagen als Tabellenletzter im Bundesliga-Keller. Hummels bereite deshalb seinen Absprung vor, glauben Insider. Andere reden von einem Signal an die BVB-Verantwortlichen, ihm Perspektiven aufzuzeigen.
Denn ein Abschied aus Dortmund, wo Trainer Jürgen Klopp mit dem „Kinderriegel“, bestehend aus den beiden damals 19 Jahre alten Innenverteidigern Neven Subotic sowie Hummels, den Grundstein für seine Karriere legte, wäre die letzten Konsequenz. Hermann Gerland, Entdecker und-Förderer des BVB-Idols bei den Bayern, wusste es schon immer: „Mats wird eine Bombe.“ Recht sollte er behalten. Inzwischen wurde Hummels in seiner Dortmunder Zeit zweimal deutscher Meister, Pokalsieger - und Weltmeister.
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sid/HA