Die Entscheidung ist eine tiefe Verbeugung des Verbands vor dem ambitionierten Wilhelmsburger Projekt mit dem Motto „More than Basketball“. Gewürdigt wird auch die geleistete Jugend- und Sozialarbeit

Wolfgang Brenscheidt, der Generalsekretär des Deutschen Basketball Bundes (DBB), versprach Towers-Macher Pascal Roller schon vor drei Jahren: „Ihr bekommt ein Länderspiel nach Wilhelmsburg.“ Inzwischen ist aus der hehren Vision der Hamburg Towers Realität geworden, und Brenscheidt hat Wort gehalten. Mehr noch: Der DBB vergibt sogar den Supercup, den letzten großen Test vor der EM, im August auf die Elbinsel. Und das, obwohl in die Inselparkhalle des ProA-Zweitligisten nur 3500 Fans passen. In die O2 World, wo das deutsche Basketballnationalteam vor mehr als sechs Jahren sein letztes Hamburg-Gastspiel bestritt, könnten 13.000 Zuschauer strömen. Das wäre ungleich lukrativer.

Die Entscheidung ist eine tiefe Verbeugung des Verbands vor dem ambitionierten Wilhelmsburger Projekt mit dem Motto „More than Basketball“. Gewürdigt wird auch die geleistete Jugend- und Sozialarbeit. Die finanzielle und politische Unterstützung durch die Stadt hat in der DBB-Zentrale in Hagen Eindruck hinterlassen. Ganz selbstlos sind die deutschen Basketballfunktionäre, die die Towers pushen, nicht: Sie schielen auf eine (Olympia?-)Stadt mit großem Marktpotenzial. Jan Pommer, der Chef der Ersten Bundesliga, träumte schon von einem Bundesligakracher Towers gegen Bayern München. Brenscheidt sieht die Supercup-Auftritte des Nationalteams (womöglich mit Dirk Nowitzki!) als „hervorragendes“ Vorspiel für Erstligabasketball im Inselpark. Die Towers-Verantwortlichen haben bisher alles richtig gemacht und jede Anschubhilfe verdient.