Ein Kommentar von Andreas Hardt

Novak Djokovic gegen Andy Murray standen sich also im Endspiel der Australian Open gegenüber. Djokovic gewann. Und bei den Frauen siegte Serena Williams gegen Maria Scharapow. Es war in Melbourne wie in einer Zeitmaschine: Alles schon mal dagewesen, alles schon mal gesehen.

Was nicht gegen die Qualität der gebotenen Leistungen spricht. Bewahre. Die Finals beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres boten großartiges Tennis, da waren Ausnahmekönner am Werk. Wie schon 2011 als Djokovic den Titel gegen Murray gewann, wie 2007 als sich Williams gegen Scharapowa durchsetzte.

Schaut man sich das Viertelfinale beim Turnier 2015 an, entdeckt man bei den Männern in Kei Nishikori, Nick Kyrgios und Milos Raonic nur drei Spieler der nächsten Generation. Bei den Frauen gehörte die Hälfte der Viertelfinalistinnen zur Gruppe der nachstoßenden jüngeren Spielerinnen. Dort ist Hoffnung.

Djokovic, Murray, auch Rafael Nadal und Roger Federer feierten bereits große Erfolge mit Anfang 20. Jetzt gehen sie langsam aber sicher auf die 30 zu oder haben sie (Federer) überschritten. Aber immer noch sind sie das Maß aller Dinge. Die US Open, als Marin Cilic gegen Nishikori gewann, waren nur eine Ausnahme.

Wo also bleiben die neuen Siegertypen bei den Männern? Denn bei aller Bewunderung für eine der besten Tennisgenerationen jemals: Als Zuschauer möchte man raus aus der Zeitmaschine.