Mit dem Sieg gegen den Thüringer HC mauserte sich der BSV nun zum Meisterschaftsgeheimfavoriten.

Die Frauenhandballhochburg Buxtehude wurde wieder wachgeküsst. Ein Hauptgrund ist Trainer Dirk Leun, Wunschkandidat des Deutschen Handballbundes (DHB) für den vakanten Posten des Bundestrainers. Der 50-Jährige steht für seine menschlichen, ruhigen Ansprachen, taktische Finesse und herausragende Nachwuchsarbeit. So einen bräuchte der DHB.

Es wäre allzu schade, wenn der Talententwickler, der den BSV 2008 als Fast-Absteiger übernahm, seine eigens gesäten Früchte nicht mehr erntet. Da ist vor allem „Jahrhunderttalent“ Emily Bölk, 16, zu nennen. Mit dem Sieg gegen den Thüringer HC mauserte sich der BSV nun zum Meisterschaftsgeheimfavoriten. Zumal Nationalmannschaftskapitänin Isabell Klein (Fußbruch) in drei Wochen zurückkommt. Der BSV hat nicht die Finanzkraft von Ligakrösus Thüringen oder des HC Leipzig, aber ein Konzept. Nur die Schwedin Ulrika Agren ist Vollprofi, als Freundin des HSV-Handballers Henrik Toft Hansen landete sie eher per Zufall in Buxtehude.

Die Halle Nord ist zwar in die Jahre gekommen, bei „Buxte“ scheinen die 90er-Jahre stehen geblieben, aber es ist kultig und authentischer Sport, wenn die Maskottchen Hase und Igel zu David Hasselhoff tanzen. 2015 plant der BSV einen besonderen Coup. Er bewirbt sich um die Ausrichtung der Pokalendrunde in der Sporthalle Hamburg im Mai. Bisher hat der BSV den Euro-City-Pokal 1994 und den europäischen Challenge-Cup 2010 in der Vitrine. Er ist jetzt reif für seine erste nationale Trophäe.