Der Wolfsburger Bundesliga-Profi Junior Malanda ist bei einem Autounfall auf der A2 bei Porta Westfalica ums Leben gekommen. Die Polizei bestätigte Medienberichte.

Hamburg. Mittelfeldspieler Junior Malanda vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg ist tot. Der belgische Junioren-Nationalspieler ist bei einem Autounfall auf der A2 bei Porta Westfalica getöten worden. Die Polizei in Bielefeld bestätigte am Abend den Unfall und somit den Bericht der „Bild am Sonntag“.

Gegen 15.25 Uhr verunglückte der 20-Jährige auf der Fahrt in Richtung Hannover. Am Abend wollte der VfL-Profi mit seinen Teamkollegen den Flug ins Trainingslager nach Südafrika antreten. Aufgrund der Schreckensnachricht prüfte der Verein am Abend noch kurz vor dem geplanten Abflug eine Verschiebung der Abreise und sogar auch die Möglichkeit einer kompletten Absage des Trainingslagers. Nach Einschätzung der Polizei, sei überhöhte Geschwindigkeit bei nasser Fahrbahn und starkem Wind Grund für den Unfall gewesen.

Der Wagen sei ins Schleudern geraten, über die Seitenplanke geflogen und gegen einen Baum geprallt. Der VfL-Profi habe den SUV nicht selbst gefahren, mit Malanda befanden sich der Fahrer sowie eine weitere Person in dem Auto, heißt es. Laut der Polizei in Bielefeld sind die Ermittlungen über den genauen Hergang des Unfalls noch nicht abgeschlossen.

„Wir sind wahnsinnig betroffen, es ist ein ganz furchtbares Unglück“, sagte VfL-Aufsichtsratsmitglied Stephan Grüsem in einer ersten Stellungnahme. Auch der belgische Verband trauerte: „Die Welt des Fußballs hat heute ein großes Talent verloren.“ Zahlreiche Bundesligisten drückten binnen Minuten ihre Anteilnahme aus.

Klaus Allofs, Geschäftsführer VfL Wolfsburg sagt zu dem Tod von Malanda: „Wir sind alle zutiefst bestürzt und können unsere Fassungslosigkeit kaum in Worte fassen. Wir alle haben ihn geliebt. Er war der gute Geist unserer Mannschaft und ein lebenslustiger Mensch. Darüber hinaus war Junior ein exzellenter Fußballer, der erst ganz am Anfang seiner Entwicklung stand. Wir können immer noch nicht glauben, dass er nicht mehr bei uns ist. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie und seinen Angehörigen.“

Eines der größten Fußball-Talente Belgiens

Junior Malanda galt als eines der größten Fußball-Talente in Belgien. Der am 28. August 1994 in Brüssel geborene Spieler durchlief sämtliche Jugend-Auswahlmannschaften seines Landes, ehe er zu Beginn des vergangenen Jahres erstmals in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg auflief. Bei der 1:2-Niederlage der Niedersachsen beim FC Bayern im Eröffnungsspiel dieser Saison erlangte Junior Malanda landesweite Aufmerksamkeit, weil er den Ball kurz vor Schluss der Partie frei vor dem Münchner Tor an die Latte schoss und damit das mögliche Remis verpasste.

Der Belgier, der in Wolfsburg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018 besaß, wurde von VfL-Trainer Dieter Hecking diese Spielzeit in zehn Vorrundenspielen eingesetzt.

Malanda hatte in der Jugendabteilung des RSC Anderlecht mit dem Fußballspielen begonnen und wechselte bereits als 12-Jähriger nach Frankreich zum OSC Lille. Dort absolvierte er insgesamt 17 Ligaspiele für die zweite Mannschaft. Nach fünfjährigem Aufenthalt im Nachbarland kehrte der Spieler 2012 nach Belgien zurück, wo er sich dem SV Zulte Waregem anschloss. Mit der U-21-Nationalmannschaft Belgiens bestritt er unter anderem sechs Länderspiele in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2015.

Reaktionen auf Twitter und Co.

Unterdessen haben bereits viele Fußball-Profis, unter anderen Mannschaftskollege Kevin de Bruyne, Weltmeister Mario Götze und Lukas Podolski sowie Benedikt Höwedes über die sozialen Netzwerke ihre Trauer ausgedrückt. So postete de Bruyne ein Foto der beiden und schrieb: „Es ist so merkwürdig, wenn Du Deinen Freund morgens noch gehört hast und dann nachmittags solche Nachrichten erfährst. Ich habe einen großen Freund verloren. Ruhe in Frieden, Du wirst immer bei uns sein.“

Der VfL verpflichtete Malanda im Sommer 2013 von Zuite Waregem, ließ das Talent jedoch zunächst auf Leihbasis weiter bis Ende 2013 für die Belgier spielen. Seither bestritt der Mittelfeldspieler insgesamt 17 Bundesliga-Einsätze, davon zehn Spiele in der laufenden Saison (2 Tore).

Malanda ist der vierte aktive Bundesligaspieler nach Jürgen Moll (Eintracht Braunschweig/1968), Lutz Eigendorf (Eintracht Braunschweig/1983) und Maurice Banach (1. FC Köln/1991), der bei einem Autounfall stirbt.

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