Wegen zu starken Windes wurde das Auftaktspringen der Vierschanzentournee abgebrochen. Heftiger Schneefall und böiger Wind sorgten für ein Geduldsspiel für alle Beteiligten.

Oberstdorf. Das turbulente Winterwetter hat zum Abbruch des Auftaktspringens der Vierschanzentournee in Oberstdorf geführt. Wegen zu starken Windes begann der Wettkampf am Sonntag mit gut anderthalbstündiger Verspätung und wurde dann nach elf Springern und erneuten Verschiebungen vorzeitig beendet. Zum ersten Mal wurde ein Tournee-Auftaktspringen in Oberstdorf abgebrochen.

Wegen der widrigen Witterungsverhältnisse war vor 20.000 Zuschauern bereits der Probedurchgang abgesagt worden. Das Springen wird am Montag um 17.30 Uhr in Oberstdorf nachgeholt.

„Ich bin schon erleichtert, alles andere hätte keinen Sinn gemacht. Da hätten wir auch würfeln können“, sagte Bundestrainer Werner Schuster in der ARD. Zuvor hatte sein Athlet Marinus Kraus einen Sturz nur knapp verhindern können. „Die Jury hat im Viertelstundentakt verschoben. Das ist der Horror pur“, sagte Kraus.

Schon vor drei Jahren hatte der Wintereinbruch im Allgäu für einen Marathon-Wettbewerb gesorgt. Damals brach die Jury den ersten Durchgang kurz vor dem Ende ab und startete den Wettkampf neu. Am Ende siegte Gregor Schlierenzauer aus Österreich und legte damit den Grundstein für seinen Gesamterfolg.

Die komplette Absage eines Springens hatte es zuvor in der Tournee-Geschichte erst dreimal gegeben: 1956 wurde der Wettbewerb in Bischofshofen wegen Schneemangels gestrichen und ins nahe Hallein verlegt, 1979 musste das Neujahrspringen auf den 2. Januar verschoben werden. 2008 gab es schließlich die erste „Dreischanzentournee“: Ein Föhnsturm in Innsbruck hielt die Athleten am Boden, in Bischofshofen fanden zwei Wettbewerbe statt.