Vor allem die Jungen sind begeistert. Die Umfrage zeigt aber auch Skepsis gegenüber Hamburg. Paris geht bei seiner Olympia-Bewerbung für 2024 einen besonderen Weg.

Hamburg. Die Stimmung wechselt wöchentlich, doch diese Zeichen sind mal wieder positiv: Nach einer Forsa-Umfrage für den „Stern“-RTL-Wahltrend wollen 66 Prozent der Deutschen eine Olympia-Bewerbung für die Sommerspiele 2024. Das ist eine breite Mehrheit nach Auskunft der Meinungsforscher.

Am stärksten sei die Zustimmung unter den 18- bis 29-Jährigen (78 Prozent), bei den Ostdeutschen (75 Prozent) und bei den Anhängern der Linkspartei (75 Prozent). 29 Prozent der Deutschen seien gegen eine Olympia-Bewerbung. Die größten Vorbehalte gebe es bei den Anhängern der Grünen (42 Prozent), bei denen der AfD (39 Prozent) und bei den über 60-Jährigen (37 Prozent).

Allerdings bitter für Hamburg: 47 Prozent derjenigen, die eine Ausrichtung der Olympischen Spiele in Deutschland befürworten, würden Berlin als Austragungsort bevorzugen. 36 Prozent fänden es besser, wenn Hamburg den Zuschlag bekäme. Das ist keine große Diskrepanz, aber ein Dämpfer für die Hamburger Bemühungen. 17 Prozent meinen, dass beide Städte gleich gut oder gleich schlecht geeignet wären.

Bei der Olympia-Bewerbung für 2024 stehen natürlich die Kosten im Fokus. In Frankreich beschreitet man da einen eigenen Weg. Die mögliche Bewerbung von Paris für Olympia 2024 soll unter anderem mit einem Fernseh-Spendenmarathon finanziert werden. „Wir wollen alle Energien nutzen“, sagte der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (CNOSF), Denis Masseglia.

Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten Frankreichs soll der Staat keinen Cent zur Finanzierung einer eventuellen Bewerbung beisteuern. Neben Crowdfunding setzt man auf den privaten Wirtschaftssektor, um die auf 80 Millionen Euro geschätzten Kandidaturkosten zu decken.

Die Projektstudie über die Machbarkeit und die Chancen einer Bewerbung wolle man im nächsten Januar der Politik präsentieren, teilte das CNOSF mit. Masseglia sprach von einem „großen Projekt“, das Form annehme und von der französischen Sportwelt unterstützt werde. Die Entscheidung über eine Bewerbung für 2024 soll im nächsten Sommer fallen.

Die TV-Sendung soll vor der Entscheidungsfindung über die Bühne gehen. „Eine gut gemachte Fernseh-Show kann ein Startpunkt zur Mobilisierung der Menschen sein, selbst wenn jeder Einzelne nur fünf Euro spendet. Eine solche Initiative kann auch ein Gradmesser für die Unterstützung der Bevölkerung sein“, sagte Masseglia.

Paris trug die Sommerspiele 1900 und 1924 aus, scheiterte aber mit Kandidaturen für 2008 und 2012. Über einen erneuten Versuch äußerte sich Bürgermeisterin Anne Hidalgo skeptisch.