Hamburg. Für den heutigen Dienstagabend hat der Hamburger Sportbund (HSB) zum politischen Jahresempfang in sein Haus des Sports am Schlump eingeladen. Damit den 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport am kalten Büfett nicht die Themen ausgehen, hat HSB-Präsident Jürgen Mantell, 70, diese am Montag schon mal mundgerecht formuliert.

In seinem Programm für die nächsten vier Jahre fordert der Sportbund mehr Geld von der Stadt für seine vielfältigen Aufgaben, darunter jährlich eine halbe Million Euro zusätzlich für Trainer und Betreuer im Bereich des Leistungssports, der Talentfindung- und -förderung sowie eine Million Euro für die Sanierung vereinseigener Anlagen, um den Investitionsstau abzubauen. Dem HSB liegen derzeit Anträge im Volumen von elf Millionen Euro vor. Aber auch mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Mitspracherechte bei Projekten in den Bezirken und Quartieren stehen auf der Agenda 2018. „Was der Sport für die Stadt leistet, leistet die Stadt nicht für den Sport“, sagte Mantell, 14 Jahre lang Bezirksamtsleiter in Eimsbüttel. „Sportvereine tragen zur Lebensqualität der Stadt entscheidend bei.“ Das müsse honoriert werden.

Als Voraussetzung zum Sporttreiben brauche Hamburg gute Sportstätten. „Sport muss in der Stadtentwicklung mitgedacht werden“, sagte Mantell. „Wenn ein neues Stadtviertel wie die Neue Mitte Altona gebaut wird, denken alle nur an Schulen, Kitas und Einkaufsmöglichkeiten. Dabei brauchen wir eine wohnortnahe Versorgung mit Sportangeboten, besonders für Kinder.“ Und diese Sportstätten müssten dann nutzbar sein, wenn die Clubs sie brauchen, entgeltfrei zudem, da der Vereinssport Nutzungsgebühren nicht bezahlen könne. Und sie sollten keiner Nutzungseinschränkung unterliegen.

„Immer wieder wird der Sport durch Vorschriften behindert, die nicht für ihn gemacht sind. Das Thema Lärmschutz ist wichtig, aber Sportgeräusche sind nicht mit Industrielärm gleichzusetzen. Die Hamburger Bundesratsinitiative hat einen Lösungsweg aufgezeigt, dass Kommunen eigenständig Regelungen treffen können. Wir fordern das Bundesumweltministerium noch einmal auf, jetzt schnell im Sinne des Sports zu handeln“, sagte Mantell.