Sportchef Marvin Willoughby freut sich über Anfangserfolge, sieht aber noch viel Potenzial

Hamburg. Gegen acht der 15 Gegner in der Zweiten Basketball-Bundesliga Pro A haben die Hamburg Towers jetzt gespielt. Die Bilanz lässt sich für den neu gegründeten Club sehen: 5:3 Siege, vier davon auswärts, punktgleich mit vier anderen Teams Tabellendritter bis -siebter. „Es hätte schlechter laufen können, wir sind super happy“, sagt Sportchef Marvin Willoughby, 36, der ehemalige Nationalspieler, einer der Gesellschafter der Towers. „Vier Auswärtsspiele in Folge zu Saisonbeginn waren eine Hypothek. Doch jetzt können wir mit Selbstbewusstsein sagen: Wir sind dran! Wir können in der Pro A mithalten – wenn wir im Spiel fokussiert und konzentriert bleiben.“

Das Saisonziel Klassenerhalt will Willoughby dennoch nicht korrigieren: „Mein Blick geht zu Ehingen (0:8 Siege) und Cuxhaven (1:7).“ Das sind die Letzten in der Tabelle, derzeit die potenziellen Abstiegskandidaten. Über die Play-offs (Plätze eins bis acht), die Aufstiegsspiele zur Ersten Liga, werde zwar im Verein bereits geredet, „ich beteilige mich aber nicht daran“, sagt der Sportchef. Was der Mannschaft fehle, sei ein Stück Souveränität, „ein Spiel zu kontrollieren, besonders in der Schlussphase. Da haben wir noch viel Potenzial.“ Am vergangenen Freitag misslang die Kontrolle bei der 72:74-Heimniederlage gegen Paderborn. Sechs Minuten vor Schluss hatten die Towers 66:56 geführt. Am Sonntag in Essen, „da kann man verlieren, gegen Paderborn jedoch hätte das nicht passieren dürfen.“

Von den zwölf Spielern des Kaders, sagt Willoughby, habe ihn bislang niemand enttäuscht, selbst wenn es hier und da Kleinigkeiten auszusetzen gebe. „Das sind alles gute Jungs. Wie sie sich in der Kabine unterhalten, kritisch ihre Leistungen reflektieren, als Team auftreten, das gefällt mir.“ Ein Sonderlob erhält Halbprofi Steffen Kiese, 27, der es geschafft habe, Studium und Basketball zu vereinbaren. Von Junioren-Nationalspieler Janis Stielow, 19, erwarte er dagegen noch mehr: „Wenn Janis uns zwingen will, ihn noch öfter einzusetzen, dann muss er seine Chancen konsequenter nutzen, noch öfter das zeigen, was wir von ihm erwarten. Der eine oder andere Dreipunktewurf ist da zu wenig.“ Willoughby darf das sagen. Stielow ist eines seiner sportlichen Wilhelmsburger Ziehkinder, und er weiß um die Möglichkeiten dieses Spielers.