Als der Große Preis von Deutschland auf dem Bahrenfelder Hippodrom entschieden war, holte Hamburgs Traber-Präsident Peter Heitmann, 65, erst einmal tief Luft: wegen des aufregenden Finales, wegen des insgesamt geglückten Grand-Prix-Meetings, aber auch wegen der Arbeit in den kommenden Wochen. Nach dem Ausstieg des Investors ist der Rennbetrieb am Volkspark nur noch bis zum Jahresende gesichert.

Ein kampferprobter Dickschädel wie Heitmann jedoch, der einer uralten Pferdedynastie entspringt, hat langen Atem. Die Rennbahn am Laufen zu halten wird zum Härtetest. Die Familie lebt seit drei Generationen vom Geschäft mit Pferden und Rennen. Walter Heitmann erwarb 1949 das Gestüt Buchenhof in Delingsdorf. Sein Sohn Peter managt heute den Betrieb mit mehr als 70 Trabern. Ehefrau Sabine kümmert sich ums Kaufmännische. Die Kinder haben umgesattelt: Christine wirkt als Geschäftsführerin des Restaurants Glantz und Gloria; Sohn Max arbeitet als Industriekaufmann im Hafen.

Senior Peter Heitmann machte sich auch als Sportler einen Namen. 15.688-mal saß der Profi bisher im Sulky. 4236 Siege stehen zu Buche, darunter die unvergessenen Derbytriumphe mit Ada und Grimaldi. Ein Bandscheibenvorfall zwang ihn jüngst zu einer Pause. Am Freitag spannte er mit Pelicano Quick erstmals wieder ein Pferd an. Aufgeben zählt nicht für einen Norddeutschen von echtem Schrot und Korn.