Ein Kommentar von Björn Jensen

Es hat viele Versuche gegeben in der Vergangenheit, dem Hockeysport in Hamburg zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Der jüngste scheiterte erst kürzlich, als die Deutsche Hockey-Agentur einen Spieltag der Hallenbundesligasaison 2014/15 zu einem gemeinsamen Event aller Hamburger Teilnehmer machen wollte – und nicht durfte, weil sich ein Gästeteam der geplanten Änderung des Austragungsortes widersetzte. Es sind derlei Kleingeistigkeiten, die dem Fortkommen der erfolgreichsten olympischen Mannschaftssportart Deutschlands auch in ihrer vermeintlichen Hauptstadt im Wege stehen.

Man soll mit dem Begriff „letzte Chance“ nicht inflationär umgehen, aber wenn sich nun eine renommierte Agentur wie Jung von Matt anschickt, dem Hockey in Hamburg eine neue Plattform zu erschaffen, dann sollten alle Vereinsvertreter ganz genau prüfen, ob sie sich das Ablehnen dieser Hilfe leisten können. Im Kampf um Geldgeber, die sich abseits von König Fußball im Hamburger Sport engagieren, haben schon Schwergewichte wie die HSV-Handballer oder das Eishockeyteam der Freezers Probleme.

Trotz all seiner Erfolge kann Hockey nur stärker werden, wenn es Geschlossenheit zeigt. Das bedeutet nicht, dass die Vereine keine Rivalitäten mehr pflegen dürfen. Aber man muss endlich erkennen, dass neue Wege notwendig sind, um mehr zu sein als ein Nischenprodukt. Dazu gehört, dass man Menschen bisweilen die Chance bietet, an einem neutralen Ort alle Hamburger Bundesligisten spielen zu sehen. Und, dass nicht alle sechs Teams an einem Wochenende nahezu zeitgleich daheim antreten und am nächsten allesamt auswärts. Kleine Schritte mögen das sein, aber wer nicht bereit ist, diese zu gehen, wird den großen Wurf nie schaffen.