Den ersten Satz hatte Philipp Kohlschreiber souverän gewonnen, dann gab sein Gegner Michael Llodra Anfang des zweiten Durchgangs wegen einer Ellbogenverletzung auf. Der Augsburger konnte in der zweiten Runde der US Open Kräfte sparen.

New York. So richtig happy sah Philipp Kohlschreiber nach seinem Zweitrunden-Sieg bei den US Open gar nicht aus. Gerade einmal eine halbe Stunde stand der beste deutsche Tennisprofi am Donnerstag auf dem Platz, ehe sein französischer Kontrahent Michael Llodra wegen einer Verletzung am Ellbogen beim Stand von 6:2 aufgeben musste.

„Ich beschwer mich jetzt nicht“, sagte der 30 Jahre alte Augsburger. „Ich stehe in der dritten Runde, das ist das Positive. Ich habe nicht so viel Kraft gelassen, aber ich hätte schon gerne drei Sätze gespielt und einen Matchball verwandelt.“ Den ersten Satz hatte Kohlschreiber souverän für sich entschieden, Llodra wirkte gehemmt und war sichtlich angeschlagen. „Ich hatte Probleme beim Aufschlag, die Schmerzen waren zu groß“, sagte der 34 Jahre alte Linkshänder aus Paris, der am Ende des Jahres seine Karriere im Einzel beenden wird.

Statt sich Matchpraxis und Selbstvertrauen für sein Drittrunden-Match gegen den Amerikaner John Isner oder Jan-Lennard Struff aus Warstein zu verschaffen, legte Kohlschreiber in New York erst einmal noch eine Trainingseinheit mit Manager und Coach Stephan Fehske ein.

Nach seinem mühelosen Auftaktsieg am Montag hatte er zwei Tage Pause und ist nach dem „Warmspielen“ (Kohlschreiber) beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison in New York noch nicht so recht in seinem Rhythmus. „Ich hoffe, dass ich am Sonnabend dann so ein richtiges Turnierfeeling bekomme“, sagte der Weltranglisten-25.

Bereits einen Tag vorher kämpft ein deutsches Damen-Trio um den Einzug in das Achtelfinale. Die letztjährige Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki trifft an diesem Freitag auf French-Open-Siegerin Maria Scharapowa. „Auf so ein Spiel freut man sich natürlich“, sagte die 24 Jahre alte Berlinerin. „Ich muss mich noch mal steigern und dann schauen, was möglich ist“, betonte die Weltranglisten-28. vor dem Duell mit der fünfmaligen Grand-Slam-Turniersiegerin.

Die an Nummer sechs gesetzte Kerber bekommt es mit der 17 Jahre alten Belinda Bencic aus der Schweiz zu tun, Andrea Petkovic spielt gegen die Dänin Caroline Wozniacki. „Sie ist eine sehr gute junge Spielerin. Aber ich habe keine Angst, gegen sie zu verlieren. Ich gehe raus, um das Spiel zu gewinnen. Ich bin selbstbewusst und fühle mich gut“, sagte Kerber, die 2011 im Halbfinale der US Open stand.

Da sich in der Hälfte der 26 Jahre alten Kielerin überraschend die Amerikanerin Sloane Stephens und die an Nummer vier gesetzte Polin Agnieszka Radwanska verabschiedeten, scheint für Kerber in diesem Jahr wieder einiges möglich zu sein. „Ich hab das im Blick, aber ich muss erst einmal die nächste Runde gewinnen“, sagte Kerber.

Für die frühere French-Open-Siegerin und ehemalige Weltranglisten-Erste Ana Ivanovic ist das Turnier bereits beendet. Die an Nummer acht gesetzte Serbin unterlag Karolina Pliskova aus Tschechien 5:7, 4:6 und scheiterte damit einen Tag nach der Polin Agnieszka Radwanska als zweite Top-Ten-Spielerin frühzeitig. Vorjahresfinalistin Victoria Asarenka (Weißrussland) dagegen zog durch ein 6:3, 6:2 gegen Christina McHale (USA) in Runde drei ein.