Ein Kommentar von Björn Jensen

Im Rest der Hockey-Republik wird ja gern einmal die Nase gerümpft, wenn Hamburg sich als Hochburg des Krummstocksports brüstet. Man wird in Köln, Berlin, Mannheim oder Mülheim jedoch kaum verkennen können, dass in der Herren-Bundesliga die Musik in der kommenden Saison noch stärker aus dem Norden erklingen wird. Neben dem Harvestehuder THC, der zwei Europapokalgewinne und die deutsche Feldmeisterschaft zu verteidigen hat, und dem seit Jahren in der nationalen Spitze mitspielenden Uhlenhorster HC wächst nämlich auch beim Club an der Alster wieder eine Mannschaft heran, die sich um den blauen Meisterwimpel bewerben wird.

Drei Spielzeiten ohne Endrundenteilnahme haben an der Hallerstraße das Bewusstsein dafür geschaffen, dass ein Neuaufbau dringend vonnöten war. Mit zehn großteils hochkarätigen Zugängen scheint die Mannschaft nun gerüstet, dem Anspruch des Vereins wieder gerecht zu werden. Viel wichtiger ist jedoch, dass man erkannt hat, dass das ausschweifende Verpflichten auswärtiger Topstars, für das Alster in vergangenen Jahren oft gerügt wurde, auf Dauer kein Erfolgsmodell sein kann. Dass nun vorrangig junge Spieler mit großer Perspektive gewonnen werden konnten, und mit André Henning ein anerkannter Experte für den Aufbau eines tragfähigen Nachwuchskonzeptes geholt wurde, spricht für einen nachhaltigen Umbruch.

Man wird es vielleicht nicht gern hören im Rest der Hockey-Republik. Aber die Hochburg Hamburg wird noch ein Stück attraktiver und stärker sein in der kommenden Saison.