Der DFB rechnet fest damit, dass Joachim Löw Nationaltrainer bleibt. Doch nun veröffentlichte die „Schweiz am Sonntag“ ein vor der WM gestrichenes Zitat von Löw. Er soll demnach auch andere Pläne haben.

Laut der Zeitung „Schweiz am Sonntag“ hat Joachim Löw bereits vor der WM in Brasilien mitgeteilt, dass er sich auch eine Zukunft außerhalb des DFB vorstellen könne. „Nach zehn Jahren kann ich mir auch vorstellen, dass ich mal gerne wieder einen Verein trainieren möchte“, soll Löw der Zeitung gesagt haben.

Das Zitat tauchte erst nach der WM auf, da das Blatt damals von dem DFB-Pressesprecher gebeten wurde, es nicht zu drucken. Laut dem Chefredakteur Patrik Müller wollte der DFB eine Unruhe in der Öffentlichkeit vermeiden.

Nun ist die Zeitung nach dem WM-Sieg mit dem Zitat an die Öffentlichkeit gegangen und heizt damit Spekulationen um Löws Zukunft weiter an. Ob er aber tatsächlich seinen Job als Nationaltrainer an den Nagel hängen will, ist völlig unklar. Zumindest der DFB geht fest davon aus, dass er bleibt. Sein Vertrag läuft noch bis 2016.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach äußerte unterdessen Verständnis dafür, dass sich Löw nach der Weltmeisterschaft noch nicht eindeutig zu seiner Zukunft geäußert hat. „Ich kann es nachempfinden, weil er das alles für sich verarbeiten muss. Er war so fokussiert auf diese WM“, sagte Niersbach im Aktuellen Sportstudio des ZDF: „Wir wollen uns nächste Woche in Ruhe zusammensetzen und die Planungen angehen, bevor er in Urlaub geht. Wir wissen, dass wir einen Weltklassetrainer haben.“

Niersbach bezeichnet die WM in Brasilien als Löws „Meisterwerk“ und lobte: „Wie er diese Mannschaft gecoacht hat, mit dieser Ruhe. Er hat eine Autorität ausgestrahlt. Wenn in einer solchen Situation der Anführer wackelt, wird es problematisch. Das Gegenteil war der Fall.“