Hamburg. Seinen Optimismus hatte Julian Reister schon kurz nach dem bitteren Missgeschick wiedererlangt. „Zum Glück ist nichts gerissen“, bilanzierte der 28 Jahre alte Reinbeker, als er die Szene beschreiben sollte, die ihn zur Aufgabe seines Erstrundenmatches gegen den Tschechen Lukas Rosol gezwungen hatte. Beim Stand von 4:6, 1:1 aus seiner Sicht war Reister beim Versuch, einen Vorhandball zu erreichen, im Spreizschritt umgeknickt und minutenlang auf dem roten Sand des Centre-Courts liegen geblieben. „Ich habe ein Knacken gehört, das ich nicht kannte, und die Schmerzen waren in den ersten Minuten extrem“, sagte er.

Der Versuch, es noch einmal zu probieren, scheiterte wenige Ballwechsel später, sodass Reisters Heimspiel bereits nach nur einer Stunde beendet war. Turnierarzt Volker Carrero diagnostizierte später einen kleinen Kapseleinriss im betroffenen rechten Knöchel, die Blessur wurde mit Eis be handelt. Sollte über Nacht die Schwellung nicht zugenommen haben, könnte Reister mit einem starken Tapeverband und der Hilfe von Schmerztabletten an diesem Mittwoch mit seinem Kumpel Tobias Kamke sogar im Doppel antreten. „Natürlich ist es sehr bitter, dass ich ausgerechnet hier aufgeben musste. Ich hatte mich riesig auf das Turnier gefreut“, sagte Reister. Aber da der Weltranglisten-125. gesundheitliche Rückschläge gewohnt ist, wird ihn auch dieses Erlebnis nicht nachhaltig zurückwerfen.