Für die Wildcard müssen die Towers eine Gebühr von 75.000 Euro entrichten. Dieses Geld soll möglichst durch Sponsoringverträge eingespielt werden. Ende September steht der erste Spieltag an.

Hamburg. Am Donnerstagvormittag ging bei Pascal Roller die SMS eines Spielervermittlers ein. Was denn mit der Lizenz für die Hamburg Towers sei, wollte der Agent vom geschäftsführenden Gesellschafter des Basketballteams wissen: Seine Kunden könnten nicht mehr viel länger auf eine Entscheidung warten. Roller beruhigte ihn: Die Towers können in der nächsten Saison wie erhofft ihr Debüt in der Zweiten Bundesliga Pro A geben.

„Wir sind überwältigt von der Nachricht und sehr erleichtert, dass wir unser Ziel, Profi-Basketball in Hamburg zu etablieren, nun verwirklichen können“, sagte Roller. Über Pfingsten hatte bereits der Aufsichtsrat der Zweiten Bundesliga einstimmig einer Wildcard für die Towers zugestimmt. Am Mittwochabend schließlich stand fest, dass der Antrag auch unter den 40 Mitgliedern der zweit- und dritthöchsten deutschen Spielklasse die erforderliche Zweidrittelmehrheit gefunden hat.

Offenbar hat sich die Lobbyarbeit ausgezahlt, die die Towers in den vergangenen Monaten in der Liga geleistet hatten. Das Wilhelmsburger Team wurde auch deshalb als „unterstützenswert“ eingeschätzt, weil es sich neben dem Profisport der Jugendförderung verschrieben hat.

Sie wird durch Kooperationen mit den Piraten Hamburg (Nachwuchs- und Jugend-Bundesliga) sowie das Pro-B-Team von Rist Wedel gewährleistet. Die Wedeler hatten auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet, weil sie sich nicht imstande sahen, die Lizenzauflagen – Verlegung eines Parkettbodens und deutliche Aufstockung der Zuschauerkapazitäten – zu erfüllen. Damit stand der 16. Startplatz in der Pro A überhaupt für einen Neueinsteiger zur Verfügung.

Für die Wildcard müssen die Towers eine Gebühr von 75.000 Euro entrichten. Dieses Geld soll möglichst durch Sponsoringverträge eingespielt werden. Laut Roller gibt es mehrere „abschlusswillige Partner“. Nun, da sportlich die gewünschte Planungssicherheit hergestellt sei, wolle man die Verhandlungen auch zum Erfolg führen. Gleiches gelte für die Zusammenstellung des Kaders: „Wir können jetzt zielgerichtet Verträge mit Trainern und Spielern abschließen.“ An Interessenten fehle es nicht, man stehe mit Vermittlern in engem Kontakt.

Der erste Spieltag ist im Rahmenterminplan für den 27./28. September vorgesehen. Ihre Heimpartien, 15 in der regulären Saison sowie gegebenenfalls weitere im Play-off, tragen die Towers in der ehemaligen Blumenhalle auf dem Wilhelmsburger Gelände der Internationalen Gartenschau aus. Mittelfristiges Ziel ist der Aufstieg in die Bundesliga. Eine Bewerbung um eine Wildcard hatten die Towers wegen der unsicheren Finanzlage verworfen.