Die Skilangläuferin erkämpfte in Sotschi mit einem Knochenbruch über 10 Kilometer klassisch eine Goldmedaille. In einem Interview sprach die 31-Jährige über ihre psychische Krankheit.

Warschau. Die zweifache Skilanglauf-Olympiasiegerin Justyna Kowalczyk hat erklärt, an Depressionen zu leiden. In einem Interview sprach die Polin über ihre Krankheit und gab dabei Einblicke in ihr Leiden.

Sie wolle sich nicht länger verstecken oder verstellen, begründete die 31-Jährige in der „Gazeta Wyborcza“ ihren Schritt in die Öffentlichkeit. Die Sportlerin, die in Sotschi mit einem Knochenbruch über 10 Kilometer klassisch eine Goldmedaille erkämpft hatte, konnte sich über den Erfolg nicht freuen. „Ich glaube, man kann sagen, ich laufe um mein Leben“, sagte sie über den Kampf gegen die Krankheit.

Kowalczyk erhielt nach eigenen Angaben vor mehr als einem Jahr die Diagnose Depression. Vorangegangen waren Schlaflosigkeit, Erschöpfung. „Es gab Tage, da sah ich nur die Decke in meinem Zimmer“, sagte sie. Medikamente hätten kaum Hilfe gebracht, seit einigen Wochen sei sie bei einer Psychotherapeutin in Behandlung. „Die letzten drei Jahre meines Lebens waren eine Lüge“, sagte die Sportlerin, die im vergangenen Jahr im Trainingslager eine Fehlgeburt erlitten hatte.

„Sportlern wird keine Schwäche eingeräumt“, meinte Kowalczyk zum Problem an Depressionen leidender Sportler, ihre Krankheit öffentlich zu machen. „Die gesellschaftliche Reaktion ist, als sei die Depression ein Grund, sich zu schämen.“