Ihren Beinamen „Grande Dame der deutschen Dressur“ findet Karin Rehbein ein bisschen zum Lachen. „Aber so sagt man wohl zu mir...“ Jetzt, mit 65 Jahren, hat sie beim Deutschen Derby in Klein Flottbek ganz bescheiden Tschüs gesagt.

„Das hier war immer ein Stück alte Heimat“, sagt die Rekordgewinnerin von fünf Blauen Bändern. Wie oft sie beim Hamburger Dressur-Derby dabei war? „Puh! Bestimmt so 30-mal!“ Im Alter von einem halben Jahr war sie einst mit ihrer Familie nach Flottbek gezogen, ihr Vater arbeitete dort als Futtermeister im Reitverein. Am Sonnabend flimmerten noch einmal Bilder von ihr und ihrem legendären Donnerhall über die Videoleinwände des Stadions. Zweimal Team-Gold und einmal Einzel-Bronze gewann das Duo bei Weltreiterspielen. An den Dunkelfuchs, der an einer Darmvergiftung 2002 verendete, erinnert sich Karin Rehbein als „mein Traumpferd“.

Wie schon seit Jahrzehnten wohnt sie im schleswig-holsteinischen Grönwohld, wo sie mit ihrem inzwischen gestorbenen Mann Herbert damals eines der führenden deutschen Reit- und Zuchtzentren aufgebaut hatte. Worauf sie sich im Reiterruhestand freut? „Auf alles!“, sagt sie. Zum Beispiel über mehr Zeit für Reisen nach Afrika. Und auch sonst wird ihr Langeweile wohl erspart bleiben. „Ich habe mir gerade einen jungen Hund gekauft.“ Der kleine Lemy hält sie ganz schön auf Trab.