Tommy Haas ist mit einem Sieg in das ATP-Turnier von München gestartet – die malade Schulter macht dem Titelverteidiger allerdings das Spielen schwer. Auf Qualifikant Struff wartet im Viertelfinale eine lösbare Aufgabe.

München. Auf dem Weg zur Titelverteidigung hat Tommy Haas seinen Schulterproblemen getrotzt und das Auftaktspiel des ATP-Turniers in München mit etwas Mühe gewonnen. Der 36 Jahre alte Tennisprofi setzte sich am Donnerstag mit 6:2, 6:4 gegen Alejandro Falla aus Kolumbien durch und steht damit im Viertelfinale. Dort trifft der Wahl-Amerikaner auf den Italiener Andreas Seppi. Haas ist damit der zweite Deutsche in der Runde der besten Acht nach Qualifikant Jan-Lennard Struff – dieser hat nun am Freitag die große Chance auf das erst zweite ATP-Halbfinale seiner jungen Karriere.

Für Haas sind Viertelfinals nichts Besonderes mehr – im ersten Satz hatte der Routinier gegen den südamerikanischen Weltranglisten-68. auch wenig Probleme. Die malade rechte Schulter behinderte Haas aber von Beginn an, vor allem die Aufschläge konnte der Sieger von 2013 nicht mit der nötigen Wucht über das Netz bringen. Immer wieder massierte er die Stelle und schüttelte das schon mehrfach operierte Gelenk.

Im fünften Spiel der zweiten Satzes drohte die Partie zu kippen, als Haas vier Breakbälle abwehren musste. Schlussendlich brachte er dann aber doch den Sieg auf dem gut besetzten Centre Court nach Hause.

Sein nächster Gegner könnte Haas vor größere Probleme stellen: Der Weltranglisten-33. Andreas Seppi aus Südtirol qualifizierte sich durch ein 6:3, 6:4 gegen Albert Ramos für das Viertelfinale.

Auf Struff wartet indes ein wesentlich unbekannterer Spieler: Ricardas Berankis aus Litauen, der nur durch die Absage des Franzosen Gael Monfils überhaupt ins Hauptfeld der mit 485 760 Euro dotierten BMW Open gerutscht war. Er schlug am Donnerstag überraschend den in der Weltrangliste um 84 Punkte besser platzierten Jürgen Melzer aus Österreich mit 7:6 (7:5), 3:6, 7:6 (8:6) – dieses Match hatte am Vorabend wegen Dunkelheit unterbrochen werden müssen.

Gegen Berankis ist Struff nun nicht mehr der große Außenseiter wie etwa bei seinem Erstrundensieg gegen den an Nummer sechs gesetzten Spanier Feliciano Lopez. „Das wird ein offenes Match, wir kennen uns beide sehr gut“, sagte der Litauer. Bei den bis dato letzten zwei Aufeinandertreffen hatte sich jeweils der 24 Jahre alte Deutsche aus Warstein durchgesetzt.