Die NBA hat Donald Sterling nach seinen rassistischen Äußerungen drakonisch bestraft. Der Besitzer der Los Angeles Clippers wird keine Basketball-Halle mehr von innen sehen und muss eine hohe Geldstrafe zahlen.

Los Angeles. Der Rassismus-Skandal bei den Los Angeles Clippers ist Besitzer Donald Sterling denkbar teuer zu stehen gekommen. Die Verantwortlichen der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA verurteilten den Geschäftsmann mit aller Härte zu einer lebenslangen Sperre und der Maximal-Geldstrafe von 2,5 Millionen Dollar. Zudem wird alles dafür getan, dass Sterling sein Team verkauft.

„Seine Ansichten sind extrem verletzend und beleidigend“, sagte Commissioner Adam Silver am Dienstag: „Dass sie von einem NBA-Besitzer kommen, erhöht den Schaden und meine persönliche Wut noch mehr.“

Bereits zuvor hatten Sponsoren der Clippers erste Konsequenzen gezogen und ihre Verträge gekündigt. „Wir waren neun Jahre lang stolzer Sponsor der Clippers und unterstützen das Team, die Fans und die Gemeinde, aber diese Äußerungen machen ein Ende der Zusammenarbeit notwendig“, schrieb Autohändler CarMax. Das Chumash Casino, das von amerikanischen Ureinwohnern geführt wird, kann kein „Statement ignorieren, das Menschen schadet oder sie verletzt“.

Zu den verprellten Unternehmen gehört auch die Getränkemarke AQUAhydrate des dunkelhäutigen Rap-Superstar Sean „Diddy“ Combs, die das Ende ihrer Zusammenarbeit mit den Clippers via Twitter bekannt gab: „Im Zuge der mutmaßlich von Sterling geäußerten untragbaren Kommentare setzen wir unser Sponsoring aus, bis die NBA ihre Untersuchung beendet hat.“

Unterdessen bestätigte Sterlings von ihm getrennt lebende Ehefrau Rochelle, dass es sich in der Aufnahme tatsächlich um ihren Mann handelt. „Unsere Familie ist tief bestürzt über die rassistischen Kommentare meines Noch-Ehemannes“, sagte sie dem Sender KABC-TV in Los Angeles: „Meine Kinder und ich teilen diese abscheulichen Ansichten und Vorurteile nicht.“

„Du kannst mit ihnen schlafen, du kannst sie mit nach Hause bringen, du kannst machen, was du willst. Ich bitte dich nur, das nicht zur Schau zu stellen und sie nicht mit zu meinen Spielen zu bringen“, hatte mutmaßlich Sterling mit Blick auf die schwarze Bevölkerung Amerikas unter anderem gesagt.

NBA-Commissioner Adam Silver hatte den Inhalt des Gespräches als „beleidigend und verstörend“, bezeichnet, die Liga beabsichtige, dem Fall „so schnell wie möglich auf den Grund zu gehen“. Ein offizielles Statement zu dem Immobilien-Tycoon soll es am Dienstag geben.

Mark Cuban, Besitzer der Dallas Mavericks um den deutschen Superstar Dirk Nowitzki, hatte vor zu drastischen Maßnahmen gegen Sterling gewarnt. „Was Donald gesagt hat, war falsch. In der NBA ist kein Platz für Rassismus“. Ein möglicher Zwangsverkauf der Clippers, die seit 1981 in Sterlings Besitz sind, käme für Cuban allerdings einem „Dammbruchargument“ gleich.

Der Skandal hinterließ auch sportlich Spuren. Die Clippers verloren am Sonntag das dritte Spiel der Achtelfinalserie gegen die Golden State Warriors mit 97:118 zum 2:2-Ausgleich. Vor dem Spiel hatten die Spieler still protestiert und ihre Aufwärmshirts mit dem Klub-Logo auf links getragen.