Welch ein Spiel! Nach einer frühen Führung von St. Pauli erzielen die Gäste aus Kaiserslautern in der siebten Minute der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 2:3. St. Paulis Aufstiegsträume sind zerplatzt.

Hamburg. Das schockierende Ende einer packenden Partie kam in allerletzter Sekunde: Der FC St. Pauli hat im Kampf um die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag erlitten. Im Verfolger-Duell der 2. Bundesliga mussten sich die Hanseaten trotz einer kämpferisch starken Leistung dem spielerisch besseren 1. FC Kaiserslautern 2:3 (1:1) geschlagen geben. Der FCK (47 Punkte) ist nun aussichtsreicher Tabellenvierter vor den Hanseaten (46).

Vor 29 063 Besuchern im ausverkauften Millerntor-Stadion reichten die Tore von John Verhoek (14. Minute) und Florian Kringe (89.) für St. Pauli nicht. Srdjan Lakic (31.), Markus Karl (61.) und in letzter Sekunde Ruben Jenssen (90.+7) drehten den Spieß zugunsten der zum siebten Mal nacheinander unbesiegten Lauterer um.

Die Gäste beendeten das Spiel nach der Gelb-Roten Karte für Willi Orban (90.) zu zehnt. „Wir wollten unbedingt gewinnen und haben nach dem späten Ausgleich zum 2:2 auch noch die Chance dazu gehabt. Dann aber kriegen wir mit der letzten Aktion den brutalen Knockout“, stöhnte Abwehrspieler Sören Gonther nach der spannenden Partie. Coach Roland Vrabec war verstimmt über die Schiedsrichter-Leistung und wollte nicht viel sagen: „Das war alles frustrierend heute.“

Dabei hatte es für St. Pauli gut angefangen. Beim Führungstreffer war Verhoeks Kopfball von der Latte geprallt, an das Knie von Keeper Tobias Sippels geflogen und von da ins Netz. Danach übernahm der FCK das Kommando und kam durch Lakic' Freistoßtor zum verdienten 1:1. Die Pfälzer hatten dann aber Glück, dass der Schuss von St. Paulis Marcel Halstenberg (43.) an den Pfosten klatschte.

Referee Marco Fritz übersah zudem vor der Pause einen Elfmeter für St. Pauli. Allerdings hätte er auch dessen Kapitän Markus Thorandt nach einem Foul an Lakic (14.) zumindest Gelb geben müssen. Nach dem Wechsel blieb der FCK am Drücker. Nachdem Simon Zoller erst an der Latte und dann an dem auf der Linie rettenden Thorandt gescheitert war (58.), machte es Karl besser. Die Gäste verpassten es, danach alles klar zu machen. Nach dem glücklichem Ausgleich schlug der FCK noch einmal entscheidend zurück. Trainer Kosta Runjaic: „Wir haben zum ersten Mal seit langem mit Glück gewonnen. Vielleicht trägt uns das durch den Rest der Saison.“