Nach der sechsten Niederlage im siebten Spiel liegen bei den Nürnbergern die Nerven Blank. Der Reinbeker Kruse und der Hamburger Schiri Stieler werden für die neuerliche Pleite verantwortlich gemacht.

Nürnberg. Der 1. FC Nürnberg ist nach der 0:2-Niederlage zu Hause gegen Gladbach wieder auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Nach der sechsten Niederlage im siebten Spiel hintereinander stehen die Zeichen auf zweite Liga.

Nürnbergs Torwart Raphael Schäfer sieht die Schuld an der neuerlichen Niederlage vor allem beim Gladbacher Stürmer Max Kruse und dem leitenden Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg. „Du bist Nationalspieler. Das hat mit Profifußball doch nichts zu tun,“ fand der 35-jährige Routinier deutliche Worte für Kruse. Was war passiert? In der 78. Minute ging der Angreifer nach einem Kontakt mit Verteidiger Mike Frantz im Strafraum zu Boden. Dabei hob der gebürtige Reinbeker aber ordentlich ab und machte aus dem Foul mehr als es eigentlich war.

Schiri Stieler fiel darauf herein und entschied auf Strafstoß. Kruse trat auch noch selbst an und verwandelte sicher zum vorentscheidenden 2:0 für die Gäste. Für die Nürnberger Spieler avancierte er damit endgültig zum Sündenbock. Noch auf dem Platz beschimpften die „Clubberer“ Kruse vehement und beschuldigten ihn der Schwalbe.

Kruse stellte anschließend klar, dass es keine Schwalbe gewesen sei und er noch nie in seinem Leben eine Schwalbe begangen habe. Anschließend gab der 26-Jährige aber zu, dass er sich nicht sicher sei, ob man auf Elfmeter hätte entscheiden müssen. Das sei aber die Entscheidung des Schiedsrichters. Und der kommt aus Hamburg. Der Stadt des Nürnberger Abstiegskonkurrenten HSV, der nun in der Tabelle am FCN vorbeizog. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Schäfer hat aus der Aktion bereits seine Lehre gezogen – und die dürfte für Gesprächsstoff sorgen. „Fair Play ist mir jetzt scheißegal“, schimpfte der Keeper nach dem Spiel: „Wenn die anderen sich so benehmen, müssen wir vielleicht in den letzten Spielen auch mal so unfair spielen. Zur Not halt dreckig.“

Diese Sätze dürften bei den anderen Bundesligisten nicht so gut ankommen. Am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) spielt Nürnberg in Wolfsburg. Vielleicht setzt Schäfer seine Worte dann schon in die Tat um. Ob das allerdings ausschlaggebend dafür sein wird, ob der Club den Klassenerhalt erreicht, darf bezweifelt werden.