Der Finne wurde nach der 1:2-Niederlage beim HSV als Trainer von Bayer Leverkusen beurlaubt. Interimscoach Sascha Lewandowski soll die Werkself in die Champions League führen. Hyypiä würde das freuen.

Hamburg. Nach elf Punkten aus zwölf Spielen in der Rückrunde und dem Absturz auf Rang fünf, sah sich Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler gezwungen, Trainer Sami Hyypiä, 40, zu beurlauben. „Die dramatische Entwicklung der jüngsten Wochen ließ uns keine andere Wahl. Wir wollen und müssen alles versuchen, die Saison noch zu retten“, sagte Völler am Tag nach der 1:2-Niederlage beim HSV – es war bereits die siebte im zwölften Rückrundenspiel.

Neuer Interimstrainer wird ein alter Bekannter: Sascha Lewandowski. Der 42-Jährige übernahm den Posten des Cheftrainers bereits im April 2012 nach der Entlassung des damaligen Übungsleiters Robin Dutt. Gemeinsam mit Hyypiä, der damals noch nicht die A-Lizenz besaß, betreute er die Mannschaft bis Sommer 2013. Danach wechselte Lewandowski zurück in die Jugendabteilung und Hyypiä übernahm das Zepter als alleiniger Chef, weil er sich mit seinem Partner in einigen Punkten uneins war.

Nun soll Lewandowski gemeinsamen mit dem neuen Co-Trainer und Ex-Aachen-Coach Peter Hyballa die Werkself zurück auf die Champions-League-Plätze führen und den Negativ-Trend stoppen. Nach dem 15. Spieltag war Leverkusen noch Bayern-Verfolger Nummer eins mit vier Zählern Rückstand auf den Rekordmeister und elf Punkten Vorsprung auf die Europa-League-Plätze. Es folgte ein dramatischer Abstieg. 14 Spieltage später, in denen die Mannschaft neun Mal als Verlierer vom Platz ging, steht Bayer nur noch auf Platz fünf der Bundesliga.

Lewandowski nimmt Spieler in die Pflicht


Alleine im Vergleich mit Schalke verlor Leverkusen in diesem Zeitraum 20 Punkte. Das Saisonziel sich für die Champions League zu qualifizieren ist akut gefährdet. In den verbleibenden fünf Partien gegen Hertha (H), Nürnberg (A), Dortmund (H), Frankfurt (A) und Bremen (H) soll Lewandowski das Minimalziel Platz vier erreichen.

Der neue Trainer hat seine Mannschaft gleich bei seinem Amtsantritt in die Pflicht genommen. „Wir haben nicht viel Zeit, die Spieler sind direkt gefordert. Ein 'Es-geht-einfach-so-weiter' kann es nicht geben“, sagte er. „Wenn das Signal vom Verein kommt, bin ich in der Pflicht“, kommentierte Lewandowski die Rückkehr auf die Trainerbank bei den Bayer-Profis.

Millionenbonus für Hyypiä?


Von einer Qualifikation für die Champions League würde auch Hyypiä profitieren. Wie die Bild-Zeitung berichtet, hat der Finne eine Klausel in seinem Vertrag, nach der sich sein Arbeitspapier automatisch um ein Jahr bis Sommer 2015 verlängert, wenn Bayer erneut die Königsklasse erreicht. Leverkusen würde dann wohl einen Auflösungsvertrag anstreben, wodurch eine Abfindung für Hyypiä, der etwa 1,5 Millionen Gehalt pro Jahr kassieren soll, fällig wäre. Bereits nach Ostern soll es erste Gespräche geben, berichtet das Blatt.

Nun könnte ausgerechnet Lewandowski, mit dem Hyypiä nicht immer einer Meinung war, für einen Millionenbonus des Finnen sorgen. Bei einer Antrittsgage um die neun Millionen Euro, die von der Uefa für die Champions-League-Qualifikation gezahlt wird, dürfte Leverkusen das jedoch verschmerzen können.