Schon im Alter von fünf Jahren hat sich Anna Schaffelhuber das erste Mal auf einen Monoski gesetzt. Sie ist mit einer inkompletten Querschnittslähmung geboren und auf den Rollstuhl angewiesen. Doch die Familie unterstützte sie in jeder Beziehung. Und natürlich waren ihre Eltern und ihre Brüder gestern auch bei den Paralympics in Sotschi vor Ort, als die 21-Jährige im Super-G ihre zweite Goldmedaille holte.

Jetzt ist sie für viele die „Königin von Sotschi“ – Krönung einer bemerkenswerten Karriere. Schon 2011 und 2013 war Schaffelhuber zur Behindertensportlerin des Jahres gewählt worden, vier Titel bei Weltmeisterschaften hat sie gewonnen, bei den Paralympics 2010 holte sie Bronze im Super-G.

„Seit ich klein bin, will und mache ich alles genauso wie meine Mitmenschen – nur hin und wieder auf andere Art, wie das Skifahren“, sagt Schaffelhuber, „auf dem Ski fühle ich mich unabhängig und beflügelt.“

Seit dem Sommer 2011 lebt sie in München, wo sie Jura studiert. Irgendwann möchte sie Staatsanwältin oder Richterin werden. Und wenn sie mal nicht für die Uni büffelt oder für ihren Sport trainiert, dann spielt sie Querflöte oder geht auf Reisen. Neuseeland ist ein Sehnsuchtsziel. Irgendwann – nach dem Traum von Sotschi.