Der rechtsextreme Anhänger hatte beim Spiel gegen den HSV die Gedenkminute für Kultmasseur Hermann Rieger mit einem Zwischenruf gestört. Jetzt erhält der Fan ein Stadionverbot bis 2020.

Dortmund/Hamburg. Die Probleme mit rechtsextremen Stadionbesuchern halten sich bei Borussia Dortmund hartnäckig, jetzt hat der deutsche Fußball-Vizemeister in einem aktuellen Fall reagiert.

Wie die Borussia am Dienstag bekannt gab, hat der Verein einen Anhänger mit zweifelhafter Gesinnung mit einem Stadionverbot bis 30. Juni 2020 belegt.

Der Beschuldigte soll am vergangenen Sonnabend beim Punktspiel beim Hamburger SV (0:3) die Gedenkminute für die HSV-Klublegende Hermann Rieger vor Spielbeginn durch einen rechtsextremen Zwischenruf („Sieg heil!“) gestört haben.

Der Mann war daraufhin sofort von Ordnungskräften in der HSV-Arena abgeführt worden. Bei der Aufnahme seiner Personalien soll der Beschuldigte den Vorfall bedauert und von einer Dummheit gesprochen haben.

Der BVB bedankte sich beim HSV für die „gute Kooperation“ und hat den HSV bereits unmittelbar nach Abpfiff der Begegnung darin bestärkt, „seinerseits ebenfalls das maximal mögliche Strafmaß in Form eines dreijährigen bundesweiten Stadionverbots zu verhängen“.

Die Borussia bekräftigte in einer Presseerklärung, dass der Klub „aus innerer Überzeugung für Toleranz und Vielfalt“ einstehe und „sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung“ wende.

Rieger war das Idol der HSV-Fans

Rieger war nach langer schwerer Krankheit in der vergangenen Woche im Alter von 72 Jahren verstorben. Von 1978 bis 2004 arbeitete der gebürtige Bayer für den HSV, ehe er wegen einer Krebserkrankung seinen Beruf aufgeben musste. Rieger war der Liebling der HSV-Anhänger, der größte Fan-Club nennt sich „Hermanns treue Riege“.

Vor dem Spiel gegen Dortmund ehrten die Fans ihr Idol mit einer großen Choreografie. „Für immer unser bester Mann, den niemand je ersetzen kann. Ruhe in Frieden, Hermann!“ stand auf einem Banner. Dazu war das Konterfei Riegers mit seinem Markenzeichen, den nach oben gerichteten Daumen, zu sehen.