Auf die Frage nach seiner Siegesparty hatte Alexander Zverev eine einleuchtende Antwort. „Ich kann ja nicht einfach in eine Bar gehen, ich bin ja erst 16“, sagte der gebürtige Hamburger, nachdem er am Sonnabend in Melbourne das Finale des Juniorenwettbewerbs der Australian Open gewonnen hatte. Aber selbst wenn er legal Alkohol trinken dürfte, wäre unvorstellbar, dass sich Deutschlands größtes Tennistalent aus Lemsahl an etwas anderem berauscht hätte als dem Gefühl des Triumphs. Schon an diesem Montag wird er mit Vater Alexander senior wieder auf den Trainingsplatz gehen, um weiter mit der ihm eigenen Besessenheit am Erreichen seines Ziels zu arbeiten: ein Großer zu werden im Welttennis.

Zählte die Körperlänge, wäre er es mit seinen 1,95 Metern bereits. Doch ein Grand-Slam-Titel bei den Junioren stillt Zverevs Gier nach Erfolg längst nicht. Schon als Kleinkind hat er versucht, seinem zehn Jahre älteren Bruder Mischa, der 2009 die Nummer 45 der Weltrangliste war, nachzueifern. Außer Tennis gibt es seitdem nicht viel im Leben des hitzköpfigen Supertalents. Zur geistigen Ablenkung versucht Zverev, der den Schweizer Roger Federer neben seinem Bruder als Vorbild nennt, auf den Reisen rund um die Welt fürs Fernabitur zu büffeln. Eine Alternative zum Leistungssport sucht er derzeit allerdings nicht. Der Junior ist überzeugt davon, dass er noch einige große Titelfeiern vor sich hat.