Beim Yonex-Cup in Horn will auch U16-Hoffnung Valerie Riegraf Erfahrungen sammeln. Es ist das größte Jugendturnier Norddeutschlands.

Hamburg. Valerie Riegraf hatte leider keine Zeit, ihrem Vorbild die Daumen zu drücken. Als Hamburgs derzeit beste Tennisspielerin Carina Witthöft, 18, am vergangenen Dienstag in der ersten Runde der Australian Open ausschied, musste ihre potenzielle Nachfolgerin trainieren. Trotz der Niederlage gegen Mandy Minella aus Luxemburg fand die Zehntklässlerin der Eliteschule des Sports am Alten Teichweg nur lobende Worte für ihre Teamkollegin vom Club an der Alster. „Es ist bewundernswert, was Carina geschafft hat. Ich würde mir wünschen, das auch zu schaffen“, sagt sie.

Wenn es nach Jörn Renzenbrink geht, hat die 15-Jährige das Potenzial, denselben Weg einzuschlagen wie Witthöft. Der Exprofi, an der Eliteschule für das Tennistraining verantwortlich, übt dreimal die Woche mit Riegraf, die auch noch bis zu vier Einheiten wöchentlich bei Alster mit Hamburgs Verbandstrainer Guido Fratzke absolviert. „Sie hat eine sehr starke Vorhand, schlägt sehr gut auf und ist körperlich fit“, sagt Renzenbrink. Die Rückhand bedürfe noch einiger Verbesserungen, ansonsten fehle der Nummer eins der Hamburger U16-Rangliste nur Spielpraxis.

Davon soll die Schülerin aus Großensee im Kreis Stormarn, die bis vor vier Jahren Ballett als Leistungssport betrieb und sich dann fürs Tennis entschied, in der kommenden Woche mehr erhalten. Dank einer Wildcard startet sie von Dienstag an beim Yonex ITF Cup für U18-Juniorinnen in der Verbandshalle Horn (Bei den Tennisplätzen 77) im Hauptfeld. Die Qualifikation beginnt an diesem Sonnabend um 9.30 Uhr. Es ist das größte Jugendturnier Norddeutschlands. In der jüngeren Vergangenheit waren dort aktuelle deutsche Stars wie Sabine Lisicki oder Julia Görges am Start, auch aus dem Ausland sind traditionell viele Talente gemeldet.

„Für mich ist das ein besonderes Turnier, weil es in meiner Heimat stattfindet. Da will ich besonders überzeugen“, sagt Riegraf. Egal ob ihr das gelingt, sie wird ihre Erlebnisse in ihrem Tagebuch niederschreiben, wie sie es immer tut. „Ich schreibe auf, was gut war und was ich verbessern muss, damit ich darüber mit meinem Mentalcoach Christian Spreckels reden kann.“ Das Mentaltraining, sagt Renzenbrink, habe die Nummer 185 der deutschen Rangliste stabilisiert. Nun gelte es, physisch den Sprung vom Juniorinnen- in den Damenbereich zu schaffen, damit irgendwann Hamburger Talente bewundernd nach Melbourne schauen, wenn Valerie Riegraf dort ihre ersten Grand-Slam-Erfahrungen sammelt.