Hamburg. Auch zwei Tage nach der 1:3-Niederlage gegen den Dresdner SC hatte Helmut von Soosten ein Rätsel noch nicht gelöst, das ihn belastet. „Ich habe keine Erklärung dafür, dass wir gegen Dresden nach dem gewonnenen ersten Satz so verhalten in den zweiten gestartet sind“, sagt der Trainer der Bundesligafrauen des Volleyballteams Aurubis. Eigentlich sei ein früher Satzgewinn für ein verunsichertes Team wie das seine ein Traumstart. „Die Mädels sind aber, anstatt Sicherheit zu gewinnen, aus dem Rhythmus geraten, sie sind hektisch geworden und haben zusätzlichen Druck verspürt.“

Um den Druck von der nach zehn Spielen weiterhin sieglosen Mannschaft zu nehmen, hat von Soosten vor dem Heimspiel gegen den Tabellenfünften Rote Raben Vilsbiburg (Sonnabend, 18 Uhr, CU-Arena) versucht, die Bürde der zu hohen Erwartungen zu lockern: „Gegen Teams wie Vilsbiburg dürfen wir ruhig sagen, dass wir klarer Außenseiter sind. Wir müssen von Satz zu Satz denken und versuchen, erst einmal zwei Sätze zu gewinnen, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen.“

Ginge es nach Anika Brinkmann, dann würde die Zielsetzung wesentlich deutlicher formuliert werden. „Wir stehen in der Tabelle ganz hinten. Da ist es für uns jetzt in jedem Spiel Pflicht zu punkten, egal gegen wen es geht“, sagt Hamburgs beste Außenangreiferin, die gegen Dresden nur in der Schlussphase zum Einsatz kam, da sie wegen einer mehrwöchigen Grippeerkrankung erst am Dienstag ins Training eingestiegen war. Gegen die Raben aus Bayern steht die 27-Jährige jedoch wieder vollumfänglich zur Verfügung, auch wenn von Soosten weiß, dass es „noch etwas dauern wird, bis sie ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht hat“.

Verzichten muss der Trainer auf Diagonalangreiferin Nina Braack, 20, die wegen eines grippalen Infekts nicht spielen kann, bislang aber über die Rolle der Ergänzungsspielerin sowieso nicht hinausgekommen war.