Keine Klagen, kein Lamentieren über eine vermeintlich ungerechte Entlohnung. Das Fußball-Business ist lukrativ, Hockey eine arme Randsportart. Die HSV-Profis verdienen Millionen, Tobias Hauke mit seinem Sport praktisch nichts. So ist es halt.

Der Spieler vom Harvestehuder THC ist mit zwei Olympiasiegen ein absoluter Weltstar im Hockey. Aber der 26-Jährige muss sich um sein Berufsleben nach der Karriere kümmern. Gleichzeitig betreibt er mit Blick auf Olympia 2016 weiter seinen Sport. Dabei hilft ihm der HSV sehr – dort arbeitet er jetzt hauptamtlich in der Medienabteilung. „Der Verein hat ein Super-Verständnis für notwendige Freistellungen“, sagt Hauke.

Die duale Karriere fordert der Deutsche Hockey-Bund bei seinen Nationalspielern ein. Der Anteil der Studenten im Team ist hoch, viele werden Ärzte oder Juristen. Bei den Lehrgängen der Nationalmannschaft sitzen sie oft genug gemeinsam über ihren Büchern. Hauke hat im Frühjahr sein BWL-Studium als Bachelor zunächst abgeschlossen.

„Ich bin viel disziplinierter geworden, seit ich mit 18 Jahren in die Nationalmannschaft gekommen bin“, sagt Tobias Hauke. „Wäre das nicht so, würden Hockey oder der Job leiden – und dann wäre ich unzufrieden.“ Ist er aber nicht, ganz im Gegenteil. „Tatsächlich bin ich ja auch immer ein leidenschaftlicher HSV-Fan gewesen.“