Hockey-Olympiasieger Tobias Hauke ist beim HSV in der Medienabteilung angestellt

Hamburg. Ob die HSV-Profis überhaupt alle wissen, wen sie da vor sich haben? Wer dieser junge Mann ist, der seit Herbst in der Presseabteilung arbeitet, der Interviewanfragen koordiniert, bei Terminen hilft, Akkreditierungen bearbeitet und Autogrammwünsche? Beim Trainingslager der Fußballer in Abu Dhabi ist Tobias Hauke allerdings nicht dabei. Er hat andere Termine. An diesem Freitag (13.30 Uhr MEZ/Sport 1) bestreitet er mit der Hockey-Nationalmannschaft in Neu Delhi gegen Neuseeland das Auftaktspiel im Finalturnier der neuen World League.

Doch, möglicherweise wissen die HSV-Profis, wen sie vor sich haben. Da arbeitet jemand in ihrem unmittelbaren Umfeld, der an sportlichen Erfolgen alles in den Schatten stellt, was sie selbst erreicht haben: Zwei Olympiasiege, zwei Europameisterschaften, Vizeweltmeister, mehrere deutsche Titel. Der 26-Jährige mag darüber im HSV-Kosmos aber nur ungern sprechen. Er ist da, um seinen Job zu machen. „Ich bin tierisch glücklich über diesen Arbeitsplatz“, sagt er.

Bei der Hamburger Sportgala im Februar vergangenen Jahres saß er hinter HSV-Vorstandschef Carl Jarchow. Man kam ins Gespräch. „Ich bin dankbar, dass ich mich beim HSV vorstellen durfte.“ Als Praktikant hat er die Saisoneröffnungsfeier organisiert, arbeitete seit 15. September „freischaffend“ in der Medienabteilung und ist nun seit 15.November fest als „Assistent des Mediendirektors“ eingestellt.

Weniger Freizeit ist der Preis, denn die Hockeykarriere soll natürlich weitergehen. Olympia 2016 in Rio ist das Fernziel, das Nahziel ist die WM Anfang Juni in Den Haag. Der Weltmeistertitel ist der einzige, der einem Großteil der aktuellen Nationalspieler noch fehlt. Das World-League-Turnier jetzt ist der Startschuss zur intensiven Vorbereitung auf die WM: „In Indien werden wir sehen, wie unser Leistungsstand ist, und was wir noch zu tun haben.“

Körperlich jedenfalls, da gibt es keine Zweifel, wird es bei Tobias Hauke keine Defizite geben. Seit September ist er bereits wieder im Athletiktraining. Zehn Einheiten zu jeweils anderthalb bis zwei Stunden sind in einer Woche außerhalb der Wochenenden Pflicht. Kraft, Ausdauer, Regeneration. Teilweise selbstständig morgens vor der Arbeit beim HSV. Dazu derzeit einmal die Woche Stocktraining mit dem Harvestehuder THC und am Wochenende Punktspiele. Die HSV-Fußballer übrigens, die trainieren meist nur einmal täglich ab 15 Uhr für 90 Minuten.