Und schon wieder nichts. Die deutschen Skispringer wollten bei der Vierschanzentournee hoch hinaus und fielen tief. Nach drei von vier Wettbewerben liegt Michael Neumayer als bester Deutscher im Gesamtklassement auf Rang zwölf. „Fürchterlich“, sagt Bundestrainer Werner Schuster. Und hat recht.

Der letzte Schritt gelingt den deutschen Adlern einfach nicht. Sie sind einmal mehr an ihren eigenen Erwartungen und denen der Zuschauer gescheitert. Das ist ernüchternd und bitter. Denn es wäre mehr drin gewesen. Sie haben die Chance verpasst, dem Skispringen einen neuen Begeisterungsschub zu geben und die Tournee auch für die deutschen Fans endlich mal wieder spannend zu machen.

Kein Deutscher kämpfte um einen Tageserfolg oder sprang aufs Treppchen. Der hochgelobte Severin Freund stürzte am Neujahrstag in Garmisch ab und gehört wie Schusters gesamte Mannschaft zu den Verlieren dieser Tournee. Dennoch sollte niemand nun den Bundestrainer infrage stellen. Ohne den Österreicher Schuster wäre dieser Aufstieg aus dem Skisprung-Nirwana überhaupt nicht möglich gewesen. Doch wer etwas erreichen will, muss irgendwann auch den Druck aushalten können.

Diese Vierschanzentournee ist nicht das Ende aller Medaillenträume für die Olympischen Winterspiele im Februar in Sotschi. Das Einzige, was hilft, ist Geduld. Und ein Erfolgserlebnis zur rechten Zeit. Ein Podestplatz beim vierten und letzten Tourneespringen in Bischofshofen an diesem Montag könnte da helfen.

Denn eine olympische Medaille im Einzelspringen und der Kampf um Teamgold sind beim Saisonhöhepunkt im Februar immer noch möglich.