Die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits auf Hochtouren. Mirko Slomka war knapp vier Jahre Trainer bei den Niedersachsen und führte den Club nach Europa. Nach der Hinrunde holte Hannover lediglich 18 Punkte.

Hannover. Diese Entscheidung war abzusehen. Hannover 96 hat sich nach knapp vier Jahren von Trainer Mirko Slomka getrennt. Das bestätigte der Club am Freitag nach mehrstündigen Beratungen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber gemeinsam haben wir die Überzeugung, etwas verändern zu wollen“, erklärte Sportdirektor Dirk Dufner am Freitag. Slomka wurde die Entscheidung in seinem Urlaubsdomizil in Abu Dhabi mitgeteilt.

Für die Auflösung des Vertrages wird nach Medienangaben eine Abfindung in Millionenhöhe fällig. Die Modalitäten für die Beendigung des Angestellten-Verhältnisses des Cheftrainers seien vertraglich geregelt, hieß es nach Clubangaben. Beide Seiten vereinbarten darüber Stillschweigen. Slomka hatte noch einen bis 2016 gültigen Vertrag.

Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Werder-Urgestein Thomas Schaaf hatte den Niedersachsen zuletzt bereits einen Korb gegeben. Laut bild.de gilt Greuther Fürths aktueller Trainer Frank Kramer als Wunschkandidat von Club-Präsident Martin Kind. Kramer hat allerdings noch einen Vertrag bis 2015 bei den „Kleeblättern“. Nach der kostenspieligen Vertragsauflösung mit Slomka soll Kind nicht bereit sein, eine Ablöse zu zahlen. Der Tabellen-Zweite der zweiten Fußball-Bundesliga wird seinen Erfolgtrainer allerdings nicht ohne Weiteres ziehen lassen. Es stehen zähe Verhandlungen bevor.

Das Ende der Arbeitsbeziehung hatte sich angesichts einer völlig verkorksten Hinrunde schon länger angekündigt und war spätestens nach dem 1:2 am vergangenen Samstag beim SC Freiburg wohl unumgänglich. Kind hatte anschließend den „Zustand der Mannschaft“ als „Zumutung“ bezeichnend und Dufner öffentlich aufgefordert, ein Anforderungsprofil für einen Nachfolger zu erstellen.

Mit 18 Punkten belegt Hannover derzeit einen enttäuschenden 13. Tabellenplatz in der Bundesliga. Die Niedersachsen waren mit dem teuersten Kader der Clubgeschichte und dem Ziel Europapokalteilnahme in die Saison gestartet.

Slomka hatte 96 im Mai 2011 zum Klassenverbleib und danach zweimal in den Europapokal geführt. „Diese Erfolge werden immer eng mit seinem Namen verbunden sein“, sagte Kind.

Es ist bereits die vierte Trainerbeurlaubung in der laufenden Saison der Fußball-Bundesliga. Zuvor mussten bereits Bruno Labbadia (Stuttgart), Thorsten Fink (HSV) und Michael Wiesinger (Nürnberg) gehen.