Die Hamburg Freezers haben in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den zweiten Auswärtserfolg in Folge verpasst. Das Team unterlag am Sonntag beim ERC Ingolstadt mit 2:3 (1:3, 1:0, 0:0).

Hamburg In der jüngeren Vergangenheit war Ingolstadt für die Profis der Hamburg Freezers zumeist keine Reise wert. Der letzte Sieg in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den Bayern datiert vom 1. März 2011. Damals gab einen 5:3-Erfolg. Am frühen Sonntagabend, 1027 Tage nach dem letzten Sieg, scheiterte auch der nächste Versuch, etwas Zählbares aus dem Süden mitzubringen.

Das 2:3 (1:3, 0:1, 0:0) beim ERC war für die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte die erste Niederlage nach regulärer Spielzeit seit dem 3. November (0:3 in Krefeld). Trotz der Niederlage behaupten die Freezers den zweiten Tabellenplatz.

Da Sébastien Caron im Tor den Vorzug vor Dimitrij Kotschnew erhielt, musste ein überzähliger Ausländer auf die Tribüne. Es traf Stürmer Phil Dupuis, am Freitag noch Torschütze beim 3:1-Sieg in Düsseldorf. Doppelt bitter für den Kanadier: Die Eltern des 28-Jährigen waren pünktlich zum Weihnachtsfest aus Nordamerika angereist, um ihren Sohn spielen zu sehen.

In den ersten Minuten wirkte es so, als wären auch seine Kollegen nicht anwesend. Ingolstadt war in allen Belangen überlegen, zwang die Freezers mit aggressivem Forechecking zu Fehlern. Das Hamburger Abwehrverhalten bei den ersten drei Gegentoren war aberwitzig. Thomas Oppenheimers Anschlusstor 16 Sekunden vor der ersten Pause hielt sein Team im Spiel.

Auch im zweiten Spielabschnitt fanden die Hamburger, die ungewohnt zweikampfschwach waren, kaum in die Partie. Stürmer David Wolf versuchte mit einer Prügelei mit Travis Turnbull ein Zeichen zu setzen. Durch die dritte große Strafe der Saison ist der 24-Jährige aber am 2. Weihnachtstag (14.30 Uhr, O2 World) gegen die Iserlohn Roosters gesperrt. Der von Wolf erhoffte Effekt blieb zunächst aus.

Das änderte sich im Schlussabschnitt, in dem die Freezers zu ihrem Spiel fanden und dem Ausgleich nahe waren. Die beste Chance vergab Garrett Festerling, der das Lattenkreuz traf. David Wolf war es vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen, als er sich mit Tim Conboy die zweite Keilerei des Abends lieferte, und anschließend die Fans mit einer höhnischen Verbeugung zur Weißglut brachte.

Immerhin gab es vor der achtstündigen Busfahrt nach Hamburg doch noch eine gute Nachricht: Sofern die Freezers nicht in den Play-offs auf den ERC treffen, war es in dieser Saison die letzte Dienstreise zum Angstgegner im Sauerland.

Tore: 1:0 (5:21) Greilinger (Sabolic), 2:0 (10:00) Laliberte (Turnbull), 3:0 (18:04) Hahn (Turnbull), 3:1 (19:44) Oppenheimer (Wolf, Jakobsen), 3:2 (39:16) Oppenheimer (Pettinger) 5-4. Str.: 16+10 Turnbull+10 Conboy/22+10+10 Wolf. SR.: Haupt/Jablukow (Kempten/Berlin). Z.: 3669.