Eigentlich hat Michael Green ja genug zu tun. Als Vater dreier Kinder hat der Orthopäde, der seit einigen Monaten in Altona eine eigene Praxis führt, einen dicht gedrängten Terminkalender. Dennoch kann der Sohn einer Deutschen und eines US-Amerikaners von seinem größten Hobby nicht lassen. Als Vorsitzender der Athletenkommission des Hockey-Weltverbands FIH hat der 41-Jährige maßgeblich an der Ausarbeitung des neuen Spielsystems „Hockey 5“ mitgewirkt, das von diesem Wochenende an auch in der Hallen-Bundesliga zur Anwendung kommt.

Hockey war für Green viele Jahre der wichtigste Teil seines Lebens. Für seinen Stammverein Harvestehuder THC, dessen Heimspiele er noch immer regelmäßig besucht, war der Abwehrspieler ein allseits geschätzter Leistungsträger; einer, der das Fair Play vor das Gewinnenmüssen stellte und sich so auch in der deutschen Nationalmannschaft, mit der er 2002 den WM-Titel gewann, unverzichtbar machte.

Noch bevor er seine Karriere vor zwei Jahren beendete, stieg Doktor Green in die Funktionärsebene ein, „um dem Hockey etwas zurückzugeben“. Er war Vizepräsident Leistungssport im deutschen Verband, doch viel mehr reizte ihn, als Anwalt der Athleten in den höchsten Gremien die Zukunft seines Lieblingssports mitzugestalten. Arbeit gibt es da ausreichend im innovationsfreudigen Hockey. Auch für einen, der längst genug zu tun hat.