Ein Kommentar von Achim Leoni

In Buxtehude sind sie sogar ein bisschen froh, einmal nicht in der Champions League zu spielen. Nicht so sehr, weil man in den vergangenen beiden Spielzeiten sportliche Lehrstunden erhielt. Im Europapokal der Pokalsieger sollte für die Handballerinnen in der Tat auch mal ein Sieg abfallen. Vor allem aber dürfen sie ihre Heimspiele jetzt wieder in eigener Halle austragen und müssen nicht ins (gefühlt) ferne Hamburg ausweichen.

Damit allein wäre die Frage hinreichend beantwortet, ob der Hamburger Frauenhandball, der dank der Eingemeindung Buxtehudes in den Verband seit einem Vierteljahrhundert erstklassig ist, eine angemessene Heimat braucht. Aber was die Unterstützung angeht, können sie beim Buxtehuder SV nur neidvoll zu ihren männlichen Kollegen vom HSV blicken. Sie bekamen von der Alexander-Otto-Sportstiftung und der Stadt vor fünf Jahren eine Trainingshalle spendiert.

Den Buxtehudern gebührt Respekt für den Mut, eine Arena aus privaten Spendenmitteln bauen zu wollen. Die verhaltene Resonanz lässt allerdings darauf schließen, dass die Öffentlichkeit es für die Aufgabe der Politik hält, bestmögliche Bedingungen für den Sport zu schaffen. Zu Recht. Investitionen in den Sport lohnen sich nicht nur unter dem eher abstrakten Gesichtspunkt einer gesunden Gesellschaft. Sie zahlen sich auch ganz konkret aus, wie eine aktuelle Studie der Deutschen Sporthochschule zeigt. Für jeden ausgegebenen Euro fließen demnach mehr als zwei Euro Steuergeld zurück. Viel bessere Wertanlagen gibt es nicht.