Nach den schweren Verfehlungen der Anhänger sollen die Clubs nun zunächst Stellungnahmen abgeben. Es drohen empfindliche Strafen.

Frankfurt/Main. Nach den Fan-Ausschreitungen vom Wochenende wird der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes sowohl ein Ermittlungsverfahren gegen Borussia Dortmund als auch gegen Energie Cottbus einleiten. Das bestätigte ein DFB-Sprecher am Montag. Anhänger beider Vereine hatten am Sonnabend und Sonntag beinahe für Spielabbrüche gesorgt.

BVB-Fans schossen bereits vor Beginn des Revierderbys bei Schalke 04 Bengalische Feuer in die benachbarten Zuschauerblöcke und auf das Spielfeld. Die Polizei nahm acht Randalierer fest und drei weitere in Gewahrsam. „Von den nackten Zahlen hört es sich wie ein ganz normales Derby an, aber die erschreckenden Bilder haben wir alle vor Augen“, sagte Gelsenkirchens Polizeisprecher Johannes Schäfers. „In diesem Moment schämt man sich. Das war im wahrsten Sinne des Wortes ein Störfeuer“, sagte Dortmunds Coach Jürgen Klopp.

Auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke war die Freude über den Sieg vergangen: „Ich bin verärgert über einen Teil der Fans und habe dafür null Verständnis. Das ist nicht zu tolerieren. Es tut mir leid. Ich entschuldige mich bei Schalke dafür. Ich verpreche, dass wir etwas unternehmen werden. Wir können schon einschätzen, wer die Rädelsführer waren.“

Einen Tag später musste die Zweitligapartie zwischen Dynamo Dresden und Energie Cottbus unterbrochen werden, weil aus dem Gästeblock ebenfalls Leuchtraketen auf den Platz flogen.

Cottbus kündigte eine schnelle und konsequente Aufklärung der Vorfälle an. Wie Vereinssprecher Lars Töffling sagte, seien dem Club bereits fünf Täter namentlich bekannt. „Wir werden Stadionverbote aussprechen, so wie wir das immer gemacht haben“, erklärte Töffling. „Zudem prüfen wir, ob wir Strafanzeige stellen, um die zu erwartende Strafe durch den DFB auf die Störenfriede umzulegen.“

Energie-Präsident Ulrich Lepsch betonte unterdessen auf der vereinseigenen Internetseite: „Einige Unverbesserliche haben wir mit unserem eigenen Ordnungsdienst ermittelt. Jetzt hoffen wir zudem auf die Hilfe des Dresdner Ordnungspersonals und der Polizei.“

In einem ersten Schritt sollen Borussia Dortmund und Energie Cottbus nun beim DFB schriftliche Stellungnahmen zu den Vorfällen abgeben.