Der 53 Jahre alte Skiverbandschef ist der einzige Kandidat für die Wahl zum Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Hamburg. Alfons Hörmann hat überzeugt. Der 53 Jahre alte Sportfunktionär aus Kempten im Allgäu, der am 7. Dezember bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) in Wiesbaden die Nachfolge des neuen IOC-Chef Thomas Bach als DOSB-Präsident antreten will, hat bei einer zweitägigen Tagung in Hamburg die vor allem für den Breitensport zuständigen Landessportbünde (LSB) hinter sich gebracht. Bei der Konferenz im Haus des Sports am Schlump sprachen sich die Vertreter der 16 LSB einstimmig für den Präsidenten des Deutschen Skiverbands aus. „Das motiviert mich besonders“, sagte Hörmann. Zuvor hatten ihm bereits die Vertreter des Spitzensports ihre Unterstützung signalisiert. DOSB-Generaldirektor Michael Vesper war deshalb zufrieden: „Es ist wichtig, dass der deutsche Sport geschlossen auftritt.“ Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Hörmann.

Der hatte den LSB-Vertretern seine Vorstellungen und Pläne für die Zukunft des deutschen Sports skizziert und konnte dabei inhaltlich wie mit seinem angenehmen Auftreten überzeugen. Ulrich Bittner, 55, aus Hanau gelang dies nicht. Nach der Abstimmung zog der Boxfunktionär seine Kandidatur zurück. Der Diplom-Ingenieur hatte sich erst vor zwei Wochen als möglicher Bach-Nachfolger positioniert.

Während der Konferenz wurde auch die vom Hamburger Sportbund (HSB) aufgesetzte „Hamburger Erklärung“ verabschiedet, die in die Koalitionsgespräche von CDU/CSU und SPD eingebracht werden soll. Gefordert wird die Verankerung des Sports als Staatsziel im Grundgesetz, eine Null-Toleranz-Politik beim Thema Doping und verbesserte Lärmschutzbestimmungen für Sportanlagen. „Die jüngsten Probleme beim TSC Wellingsbüttel zeigen, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht“, sagte HSB-Präsident Günter Ploß. Die LSB beschlossen, ihre Zuwendungen an die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) auf 100.000 Euro pro Jahr zu vervierfachen. Eine Absage erteilten die Sportbünde – wie auch Michael Vesper – neuen Sportlotterien. Diskus-Olympiasieger Robert Harting (Berlin) hatte vor Kurzem eine Lizenz beantragt, um Spitzensportler stärker zu unterstützen können.

Gesprochen wurde in Hamburg auch über die Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2022. In den kommenden Wochen sollen die Bemühungen weiter intensiviert werden, um bei den am 10. November in den Austragungsorten angesetzten Bürgerentscheiden ein positives Votum zu erreichen. Lommer: „Die Münchner Bewerbung soll eine Chance bekommen, verwirklicht zu werden.“