Bundesliga-Schiedsrichter Felix Brych ist bei den Profis eigentlich sehr beliebt. Doch seit dem Phantom-Tor von Stefan Kießling nützt ihm die Popularität nicht mehr.

Auf dem aktuellen Regelheft des Deutschen Fußball-Bundes ist Felix Brych der Coverboy. Der 38 Jahre alte Jurist aus München, smart, aber ledig, der „über die Möglichkeiten und Grenzen der gemeindlichen Förderung des Berufssport aus rechtlicher Sicht“ promovierte, galt bis zum Freitagabend als der neue Spitzenmann der deutschen Schiedsrichter. Dann erlebte der Angestellte des Bayerischen Fußballverbandes seinen ganz persönlichen Albtraum.

Im Bundesligaspiel der TSG 1899 Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen (1:2) wertete Brych einen Kopfball des Leverkuseners Stefan Kießling als Tor, obwohl das Spielzeug – für alle Fernsehzuschauer sichtbar – durch ein Loch im Seitennetz hinter die Linie flutschte.

„Für mich ist das auch keine tolle Situation, ein Tor gegeben zu haben, das keines war“, sagte Brych nach dem Spiel – und dann gar nichts mehr. Der Deutsche Fußball-Bund hatte ihm empfohlen zu schweigen. Ungeachtet des Skandalspiels bleibt der Musikliebhaber an der Pfeife. Morgen leitet er den Champions-League-Hit zwischen dem AC Mailand und dem FC Barcelona.

Für die WM 2014 in Brasilien war Brych als Unparteiischer vorgesehen. Es sollte nach seinem Einsatz bei Olympa 2012 in London die Krönung seiner Karriere werden. Diese Nominierung ist nun in Gefahr. Dabei ist Brych wegen seiner unprätentiösen Art bei den Profis sehr beliebt. Seit Freitag hilft ihm diese Popularität nicht mehr.