Khedira fällt aus, Kruse soll spielen. Vor der Nominierung von Weidenfeller könnte zunächst Adler getestet werden. Löw spricht nach dem denkwürdigen 4:4 im Hinspiel von „einer offenen Rechnung“.

Köln. Joachim Löw will in Schweden die WM-Qualifikation ohne Niederlage abschließen. Zumal nach dem denkwürdigen 4:4 nach 4:0-Führung im Hinspiel „noch eine kleine Rechnung offen ist“, wie der Bundestrainer am Wochenende erklärte.

Sami Khedira ist nach seiner zweiten Gelben Karte beim 3:0-Sieg gegen Irland gesperrt und wird am Montag nicht mit dem Team nach Stockholm fliegen. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid ist bereits aus dem DFB-Quartier in Köln abgereist. Damit sind am Dienstag (20.45 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) zum Abschluss der WM-Ausscheidung insgesamt neun Kräfte nicht dabei, die zum großen Brasilien-Kader des DFB gehören.

Mit einigen Personalwechseln ist angesichts der bereits perfekten Qualifikation zu rechnen. „Es kann durchaus sein, dass ich die eine oder andere Position verändere“, kündigte Löw an. Mit der Einwechslung des Neu-Gladbachers Max Kruse gegen Irland hatte der Bundestrainer bereits ein Zeichen gegeben, wie das konkret aussehen könnte: Kruse rückt als Sturmspitze in die Startelf.

Auch HSV-Torwart René Adler könnte eine Bewährungschance erhalten. Allerdings hat Stammtorhüter Manuel Neuer bereits angekündigt, „am liebsten alle Spiele machen“ zu wollen. Neuer wollte allerdings beim Testspiel im Februar gegen Frankreich im Tor. "Ich denke, dass es für uns ein wichtiges Spiel ist, da hätte ich sehr gerne gespielt. Ich würde mich auch gerne auf die Bank setzen, aber zum richtigen Zeitpunkt. Bei einem solchen Spiel wäre ich gerne dabei gewesen“, sagte Neuer damals. Adler erhielt dann den Vorzug im Pariser Prinzenpark.

In Anbetracht der Tatsache, dass eine Nominierung Weidenfellers im November gegen Italien und England bevorsteht, könnte Löw sich gegen Schweden zunächst ein Bild von Adler machen. Denn der Bundestrainer kündigte in der Vergangenheit immer wieder an, zur WM nach Brasilien mit zwei erfahrenen Torhütern und einem jungen Perspektiv-Keeper zu fahren. Neuer hat seinen Platz sicher, dahinter scheinen nun Adler und Weidenfeller um die Nummer zwei zu kämpfen. Die größten Chancen als dritter Torwart zur WM mitgenommen zu werden haben Ron-Robert Zieler und Marc-André ter Stegen.

Mesut Özil darf in Schweden wieder auf seine angestammte Spielmacher-Position ran. Und Vizekapitän Bastian Schweinsteiger übernimmt in seinem 100. Länderspiel in der Friends Arena Solna wieder die Rolle des zentralen Mittelfeld-Organisators von Khedira. Der Dortmunder Mats Hummels und und der Schalker Julian Draxler könnten in der 2. Halbzeit eine Chance bekommen. Beim Kontrahenten, der als Gruppenzweiten über die Relegation nach Brasilien kommen will, fehlt der gelb-gesperrte Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic.