Gegen Irland soll die Qualifikation perfekt gemacht werden. Danach drohen bei der WM Duelle mit den Niederlanden, Frankreich oder England.

Düsseldorf. Das kann knifflig werden: Im Endspurt der WM-Qualifikation sind für Bundestrainer Joachim Löw nicht nur die Ergebnisse der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von Bedeutung. Gibt es im Oktober durch die Resultate der Konkurrenz keine Veränderungen in der Fifa-Weltrangliste, droht dem DFB-Team bei der Gruppenauslosung am 6. Dezember nämlich eine Hammergruppe. Die Wahrscheinlichkeit auf ein Duell mit den Niederlanden, Frankreich oder England in der Vorrunde liegt derzeit bei fast 40 Prozent.

Der Weltverband Fifa nimmt die Weltrangliste vom 17. Oktober als einziges Kriterium für sein Setzsystem der WM-Gruppenköpfe. Deutschland hat einen solchen Platz als Weltranglisten-Dritter sicher – unabhängig vom Ausgang der letzten Partien in der Gruppe C am Freitag gegen Irland und vier Tage später gegen Schweden in Stockholm.

Starke Konkurrenten wie Holland (Platz 9) oder auch Jürgen Klinsmanns US-Team (13.) brauchen einen erfolgreichen Schlussspurt, um noch in die Top 7 vorzudringen. Neben dem DFB-Team und dem automatisch gesetzten Gastgeber Brasilien wären nach heutigem Stand Spanien, Argentinien, Italien, Kolumbien, Belgien und Uruguay gesetzt. Keine Chance mehr auf einen Platz als Gruppenkopf haben hingegen Engländer (17.) und Franzosen (25.).

Früher hatte die Fifa auch das Abschneiden bei vergangenen WM-Turnieren als Kriterium herangezogen. Kolumbien und Belgien, 2010 in Südafrika nicht dabei, hätten dann keine Chance gehabt, Vize-Weltmeister Niederlande sich hingegen keine Sorgen machen müssen. Die weiteren drei Lostöpfe bei der Zeremonie im Ferienort Costa do Sauípe werden nach regionalen und sportlichen Kriterien von der Fifa am 3. Dezember gebildet.

Nach derzeitigem Stand dürften acht Teams aus Europa in einen Topf kommen, ein weiterer würde gebildet werden aus vier Teams aus Asien und vier Teams aus Nord- und Mittelamerika. Im vierten Topf wären dann die fünf Vertreter aus Afrika, zwei Südamerikaner und das verbliebene 13. Europa-Team – vorausgesetzt Neuseeland und Jordanien scheitern im November in ihren Playoffs gegen Teams aus Mittel- und Südamerika.

Läuft es für die Löw-Auswahl günstig, könnten Griechenland, Chile und Honduras leichte Gegner sein, sofern sich diese Teams überhaupt qualifizieren. Allerdings wäre eben auch im schlechten Fall eine extrem schwere Gruppe mit Holland, den USA und der Elfenbeinküste möglich.

Umso wichtiger wird für Löw eine bestmögliche Planung des logistisch schwierigen Turniers im Riesenland Brasilien mit langen Flugstrecken und klimatisch extremen Bedingungen. Erst nach der Auslosung will sich der Bundestrainer für ein WM-Hauptquartier entscheiden. Dieses wird auch von den Vorrunden-Spielorten abhängen.

In der Gruppe G würde Deutschland die drei Partien in Salvador, Fortaleza und Recife und damit ausschließlich in heißen Küstenorten bestreiten. Als Kopf der Gruppe C hingegen wären Belo Horizonte, Brasilia und Cuiaba im klimatisch gemäßigteren Landesinneren die DFB-Ziele. In der Gruppe E hingegen müssten sich Philipp Lahm und Co. auf Brasilia, Salvador und den extrem heißen Urwald-Ort Manaus einstellen.