Trainer Armin Veh warnte eindringlich davor, den Gegner aus Nikosia zu unterschätzen. Doch Frankfurt sollte der Favoritenrolle gerecht werden. Ein Eigentor half dabei früh, Lakic und Jung erhöhten auf 3:0.

Nikosia. Mit einem coolen Auftritt bei Apoel Nikosia hat Eintracht Frankfurt eine beachtliche internationale Reife bewiesen und schon am 2. Spieltag der Gruppenphase die Weichen zum Einzug in die K.o.-Runde der Europa League gestellt. Der hessische Fußball-Bundesligist feierte am Donnerstag gegen den Rekordmeister aus Zypern einen ungefährdeten 3:0 (1:0)-Erfolg und führt die Gruppe F mit sechs Zählern souverän an. Vor rund 15 000 Zuschauern gingen die Frankfurter durch ein Eigentor von Nektarios Alexandrou in der 27. Minute in Führung, die Srdjan Lakic (59.) und Sebastian Jung (66.) nach der Pause ausbauten.

Die Frankfurter konnten zwar nicht so glänzen wie beim begeisternden 3:0-Auftaktsieg gegen Girondins Bordeaux, hatten die Partie gegen den zyprischen Meister aber jederzeit im Griff. Dabei mussten die Gäste kurzfristig auf den zuletzt glänzend aufgelegten Stefan Aigner verzichten. Bei dem Mittelfeldspieler brach während des Aufwärmens eine alte Fußverletzung auf. Trainer Armin Veh änderte daraufhin sein System in ein 4-4-2 und schickte Lakic als zweite Sturmspitze von Beginn an auf den Rasen.

Lakic war auch an der ersten gefährlichen Eintracht-Aktion beteiligt. Seine Hereingabe fand jedoch keinen Abnehmer. Ansonsten war von den Hessen in der Offensive zunächst herzlich wenig zu sehen. Im Mittelfeld fehlte es an Kreativität, im Angriff an der nötigen Durchschlagskraft.

Zwar bemühte sich der Bundesligist um Ballkontrolle, doch zwingende Aktionen ergaben sich in den ersten 25 Minuten nicht. Bei der Führung, die wie ein Blitz aus heiterem Himmel fiel, kam den Gästen der Zufall zu Hilfe. Nach einem schönen Diagonalpass von Tranquillo Barnetta flankte Jung direkt vor das Tor, wo Alexandrou den Ball ins eigene Netz lenkte.

Der Treffer spielte dem Uefa-Cup-Gewinner von 1980, der von 2500 Fans lautstark unterstützt wurde, in die Karten. Der Ball lief nun etwas besser durch die eigenen Reihen, doch Chancen blieben weiter Mangelware. Immerhin stand die Abwehr sicher, so dass Torhüter Kevin Trapp in den ersten 45 Minuten kein einziges Mal eingreifen musste.

Nach dem Wechsel machte Frankfurt dann den Sack zu. Zunächst stellte Lakic nach schönem Doppelpass mit seinem Sturmpartner Vaclav Kadlec das Ergebnis auf 2:0. Wenig später bereitete der Kroate dann den dritten Eintracht-Treffer durch Jung vor. Damit war der Widerstand der Hausherren gebrochen.

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Veh nutzte den klaren Vorsprung, um einigen Leistungsträgern eine kleine Verschnaufpause zu geben. Sebastian Rode, Barnetta und Kadlec durften vorzeitig in die Kabine, um den Akku für das Bundesligaduell beim zweiten deutschen Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg am Sonntag aufzuladen.

Der Rest war für die Eintracht Schaulaufen. So kam Nikosia in der Schlussphase doch noch zu einigen Gelegenheiten, doch der Ehrentreffer wollte nicht gelingen. Am Ende brachte Frankfurt den Sieg sicher nach Hause und kann in drei Wochen gelassen ins Heimspiel gegen Maccabi Tel Aviv gehen.

Die Statistik

Nikosia: 78 Pardo - 28 Mario Sergio, 27 Borda, 3 Guilherme, 55 Cabral - 26 Morais, 6 Oliveira - 8 Gomes (ab 78. Vinicius) - 11 Alexandrou (ab 65. Sotiriou), 23 Isma, 46 Aloneftis (ab 78. Bena). - Trainer: Paulo Sergio

Frankfurt: 1 Trapp - 24 Jung, 5 Zambrano, 23 Anderson, 6 Oczipka - 4 Russ - 20 Rode (ab 69. Celozzi), 18 Flum - 25 Barnetta (ab 81. Lanig) - 16 Lakic, 10 Kadlec (ab 74. Joselu). - Trainer: Veh

Schiedsrichter: Alexandru Dan Tudor (Rumänien)

Zuschauer: 12.000

Tore: 0:1 Borda (27./ET), 0:2 Lakic (59.), 0:3 Jung (66.)