Die deutschen Teams haben einen unterschiedlichen Auftakt in der Champions League erlebt. Während der FC Bayern München sich gegen ZSKA Moskau keine Blöße gab, verlor Bayer Leverkusen bei Manchester United.

München/Manchester. Bayern München hat die Operation Titelverteidigung in der Champions League mit einem klaren Sieg begonnen, doch die internen Querelen verschärfen sich – Bayer Leverkusen bekam von Manchester United eindeutig die Grenzen aufgezeigt. Der Auftakt in der „Königsklasse“ war somit nur für den deutschen Rekordmeister sportlich ein voller Erfolg. Während das 3:0 (2:0) der Bayern gegen ZSKA Moskau erwartet worden war, schnupperte der Rückkehrer Leverkusen beim 2:4 (0:1) in Old Trafford nur für einige Minuten an einer Sensation.

Noch nie hat ein Champions-League-Sieger auch in der folgenden Saison den Henkelpott gewonnen – der FC Bayern will das ändern. Dafür tat er nicht alles, aber doch genug, David Alaba (3.), Mario Mandzukic (41.) und Arjen Robben (68.) erzielten die Tore gegen den russischen Meister. Fast spannender aber war, was sich vor dem Spiel ereignet hatte: Bei Sky rüffelte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge den Sportvorstand Matthias Sammer für dessen Kritik an der Mannschaft. Er bewerte dies als „Phantom-Diskussion“, die kontraproduktiv sei – erneut eine „Watschn“ für Sammer, der schon vom Präsidenten Uli Hoeneß zurückgepfiffen worden war.

Leverkusen ärgerte sich zunächst über ein irreguläres Tor von Wayne Rooney (23.), denn beim Torschuss des englischen Nationalspielers hatte der im Abseits stehende Antonio Valencia Bayer-Torwart Bernd Leno behindert. Leno wiederum sah beim 2:1 durch Robin van Persie nicht gut aus (59.). Simon Rolfes hatte Minuten zuvor den Ausgleich für Bayer erzielt (54.). Wiederum Rooney (70.) und Valencia (79.) machten alles klar für United, Ömer Toprak (88.) verkürzte zum Endstand.

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114 Tage nach ihrem Triumph im „German Endspiel“ von Wembley gegen Borussia Dortmund gewannen die Münchner leicht, locker und überzeugend. Zum zehnten Mal nacheinander startete der deutsche Rekordmeister und Gewinner des europäischen Supercups mit einem Sieg in die Königsklasse. Der FC Bayern war trotz kleiner Durchhänger überlegen und hatte die Begegnung vor 68.000 Zuschauern souverän im Griff. Moskau, ungeschlagener Tabellenführer in der heimischen Liga, fand praktisch nicht statt.

Im nächsten Spiel der Gruppe D am 2. Oktober dürfte den Münchnern eine schwierigere Prüfung bevorstehen: Dann geht es zum englischen Meisterschaftszweiten, zu Manchester City. Großes Ziel der Bayern ist Lissabon, wo sie am 24. Mai 2014 den Titel in der Champions League erfolgreich verteidigen wollen.

Die Kritik von Sammer nach dem Spiel gegen Hannover schien bei der Mannschaft angekommen zu sein. Die Spieler bewegten sich erkennbar außerhalb der „Komfortzone“. Vor allem die ersten 20 Minuten sahen nicht aus wie „Dienst nach Vorschrift“ (Sammer).

Leverkusen spielt zu ängstlich

Leverkusen wurde durch eine krasse Fehlentscheidung und ein Traumtor von Robin van Persie im „Theater der Träume“ um einen möglichen Achtungserfolg gebracht. Ein spektakulärer Seitfallzieher van Persies, den Leno allerdings hätte parieren müssen, nahm Bayer den Wind aus den Segeln.

Insgesamt zeigten die Gäste wenig Scheu und durchaus gute Ansätze, der Champions-League-Sieger von 1999 und 2008 war jedoch in den entscheidenden Szenen robuster. So blieb Leverkusen auch im neunten Gastspiel auf der Insel ohne Sieg bei nun schon sieben Niederlagen. In den nun folgenden Heimspielen gegen Real Sociedad San Sebastian (2. Oktober) und Schachtjor Donezk (23. Oktober) steht das Team von Trainer Sami Hyypiä im Kampf um ein Achtelfinal-Ticket damit wie befürchtet unter Druck.

Sein Startelf-Debüt hatte der von Bayern München verpflichtete 5-Millionen-Mann Emre Can gegeben, der allerdings nur bedingt überzeugte. Das Risiko beim gerade erst von einer Hüftverletzung genesenen Lars Bender war Hyppiä zu groß, der Nationalspieler kam erst in der 64. Minute. Bei Manchester bot Teammanager David Moyes, der im Sommer Trainer-Ikone Sir Alex Ferguson nach 26 Jahren abgelöst hatte, überraschend den Ex-Dortmunder Shinji Kagawa von Beginn an auf, der ebenfalls wenig Akzente setzte. Zudem stand auch 35-Millionen-Zugang Marouane Fellaini erstmals in der Anfangsformation.